Früher waren das Bödele und die Oberlose eine Schwarzenberger Vorsäß Siedlung. 1876 kaufte der Tetxtilmagnat Franz Martin Hämmerle aus Dornbirn die Alpe Hochälpele. Um 1900 kauft Otto Hämmerle aus Dornbirn, Sohn von Franz Martin Hämmerle und Teilhaber der Firma F.M. Hämmerle, nach und nach die 12 Vorsäß Hütten auf der Oberlose von den Schwarzenberger Bauern. Er richtet einen Alpbetrieb mit einer Sennerei (Meierei) ein und läßt die freigewordenen Hütten zu Ferienhäusern, vorwiegend für seine Familie umbauen.
Außerdem läßt er eine Straße von Dornbirn, Ammenegg aufs Bödele bauen.

1897 Otto Hämmerle mit seinem Sohn Norbert

1904 erwirbt Hämmerle das Gasthaus zum Bödele von Johann Klocker

1901 Johann Klocker ganz rechts zu sehen mit Gesellschaft vor seinem Gasthaus

Eine Telefonnummer, die einfach zu merken ist.
Bludenzer Zeitung 29.5.1905

Bereits 1899 machte der gebürtige Dornbirner Schipionier Viktor Sohm mit Freunden seine ersten Schitouren aufs Bödele. 1904 gab es das erste Schispringen auf einem einfachen Sprunghügel am Bödele.

Die kleinen Gäste erreichten die Ferienkolonie mit dem Pferdefuhrwerk.

Vorarlberger Landeszeitung 20.6.1906

Das Alpenhotel Bödele hat Zuwachs bekommen.

Ein Badesee wurde angelegt und zu Ehren der Heiligen Maria wurde eine Kapelle errichtet.

Die erste Hotel Direktorin Ida Huber verließ das Bödele.
Vorarlberger Volksfreund 31.3.1908

Ein Garten mit Ausblick.

Der neue Prospekt kommt gut an.
Vorarlberger Volksfreund 1.7.1908

Die Familien Kolonie am Bödele

Das Alpenhotel wuchs beinahe jedes Jahr.

Das Alpenhotel bot den ganzen Winter Schikurse an.
Österreichische Alpenpost, Ausgabe 1909

Schilehrer Albert Mathis

1909 wurde der erste Schilift Mitteleuropas auf dem Bödele installiert. Es handelte sich um einen Aufzug der von einem 4 PS Puch Motor angetrieben wurde. Das Bödele darf heute zusammen mit dem Arlberg als Wiege des Schisportes der Alpen angesehen werden.

In diesem Zeitungsartikel wird der Schilift erwähnt.
Innsbrucker Nachrichten 23.1.1909
Die Oberlose um 1910

Auf dem Bödele fanden zu dieser Zeit bereits nationale und internationale Schirennen und Schispringen statt. Hier sind einige Zeitungsartikel.
Die Kapelle am Bödele

Das Alpenhotel wurde wieder erweitert.
Vorarlberger Volksfreund 13.8.1010
Das Hotel Alpenrose nach dem nächsten Zubau.

Vorarlberger Volksfreund 13.8.1910

Das Hotel Angebot wurde immer vielfältiger.
Vorarlberger Volksfreund 11.6.1911


Graf Zeppelin bei seiner Jungfernfahrt.
Vorarlberger Volksfreund 14.10.1911


Vorarlberger Landeszeitung 28.12.1911

Die Kolonie Kinder in der Sommerfrische um 1912

1913 Selbst Theater wurde am Bödele gespielt.

Auch königliche Hoheiten zeigten Interesse am Alpenhotel Bödele.
Vorarlberger Volksfreund 23.10. 1913

Das Alpenhotel Bödele um 1915

Der Speisesaal im Alpenhotel Bödele.

Während des Weltkrieges war es am Bödele ruhig.
Vorarlberger Volksfreund 9.5.1916

In 3 Monaten wird der Weltkrieg vorbei sein und danach hielten sich die Feierlichkeiten um den Kaiser wohl in Grenzen.
Vorarlberger Volksfreund 20.8.1918

Das Lesezimmer mit Billard Tisch im Alpenhotel Bödele.

Nach dem Weltkrieg ging es wieder los am Bödele und man brauchte Personal.
Sprünge am Lank um 1920

Der neue Big Boss aus Wien.
Vorarlberger Volksblatt 14.10.1924

Schikleidung mit Durchzug.

Vorarlberger Tagblatt 6.6.1925

Vorarlberger Tagblatt 6.3.1926


Vorarlberger Tagblatt 18.6.1926

Wintersport und Winterspaß am Bödele im Jahr 1927 mit Norbert Bertolini und Freunden.
Auch 1928 konnte man schon Faxen machen.

Nach langen Streitigkeiten mit der Stadt Dornbirn wurde das Straßenprojekt zumindest diskutiert.
Vorarlberger Tagblatt 27.10.1930

Auch der Sommertourismus boomte am Bödele

Auf den Tennisplatz musste man selbstverständlich nicht verzichten.

1931 war ein schneereicher Winter.

Innsbrucker Nachrichten 24.1.1931

Schneepflug am Bödele mit 2 PS.

Vorarlberger Tagblatt 26.1.1931

Das Alpenhotel Bödele 1931

Das Bödele erwacht aus dem Winterschlaf.

Vorarlberger Landeszeitung 6.8.1931

Die Tennis Outfits von damals.

Club Organ des Österreichischen Touring Clubs, Ausgabe 1932

Vorarlberger Landeszeitung 20.1.1932

Ein Schirennen im Jahr 1932
Im Winter wurde aus dem Tennisplatz ein Eislaufplatz, Gespielt wurde auch Curling und Eisstockschiessen.
Norbert Bertolini war wohl zu schnell dran. Passiert 1932.

Farbmagazin Die Bühne, Heft 365 1933

Eine idyllische Winterlandschaft

Innsbrucker Nachrichten 22.2.1933

Die Kapelle Christophek spielt im Alpenhotel und der Maire D' ist am steppen.
Service Team im Alpenhotel Bödele.

Der Segelflug Club ist zu Besuch am Bödele
Für die Straßensituation wurde noch keine Lösung gefunden und Hämmerle pochte auf seine Rechte.
Gemeindeblatt 21.7.1935

Im Alpenhotel erhalten die Zimmer Fließwasser. Innsbrucker Nachrichten 24.9.1935

Das Alpenhotel Bödele um 1936

Vorarlberger Tagblatt 17.1.1936

Die hohe Kunst des Schifahrens, demonstriert von Norbert Bertolini und Werner Schlegel.
Das Alpenhotel Bödele steigt vom Ganzjahresbetrieb auf einen Zwei-Saisonenbetrieb um.
Der Radfahrer 30.6.1936

Der Omnibusverkehr vom Bahnhof Dornbirn - Bödele- Schwarzenberg - Bezau wurde am
19. 6.1937 eingeführt. Auf dem Bild zu sehen ist der erste Stopp am Bödele.

Stolz und majestätisch steht sie da, die größte Hotelanlage in Vorarlberg.

Das Alpenhotel Bödele brannte am 3.2.1938 bis auf die Grundmauern ab. Ein kleines Nebengebäude blieb stehen, der heutige Felsenkeller. Der Brand entstand im Heizraum. Gäste waren zu diesem Zeitpunkt keine im Hotel, aber Mitarbeiter. Es kam niemand zu Schaden.

Meine Mutter kann sich noch gut an den Brand erinnern. Sie erzählt, dass in dieser Nacht ein starker Föhnsturm herrschte, der die 'Pfaffenflöhe' bis zu uns auf den Bühel am Schneckenstrich in Egg trug.
Das blieb übrig vom Alpenhotel Bödele; eine qualmende Ruine. Die Fotos wurden gemacht von Norbert Bertolini am Tag nach dem Brand.

Am 12. März 1938 fand der Anschluß an das Großdeutsche Reich statt. Einige der damaliger Hausbesitzer am Bödele sehnten diesen Tag herbei. Fairerweise muß man sagen, dass damals niemand wissen konnte, wie sich die Sache entwickeln würde. Nach einem verlorenen Krieg, der Geldentwertung und der Weltwirtschaftskrise konnte es ja nur noch besser werden, glaubte man.

Otto Hämmer suchte Teilhaber um sein Hotel wieder aufzubauen.
Vorarlberger Tagblatt 24. 7. 1938

Die Stadt Dornbirn nimmt das Projekt in die Hand.
Salzburger Volksblatt 19.1.1939

Nach dem 2. Weltkrieg wurden neue Hotels und Wirtshäuser am Bödele gebaut, viele neue Schilifte und Bahnen kamen hinzu, aber das ist eine andere Geschichte.
Abschließend darf ich als ehemaliger Hotelier schon bemerken, dass ich überwältigt bin vom Standard der in der damaligen Zeit zelebriert wurde.
Vielen der Bilder stammen aus dem Bilderbuch von Norbert Bertolini. Diese Bilder sind im Vorarlberger Landesrepositorium einsehbar.
Ich darf noch darauf hinweisen, dass die Ausstellungen 'Wem gehört das Bödele' im Stadtmuseum in Dornbirn und im Angelika Kaufmann Museum in Schwarzenberg zu sehen sind. Die Ausstellungen sind sehr informativ und interessant. Nur müssen wir halt warten, bis man uns wieder hinein läßt - Corona-bedingt.
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