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Die Anfänge im Egger Kindergarten

Die ersten Kindergärten im Bregenzerwald entstanden nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland 1938. An erster Stelle stand die körperlich Ertüchtigung. Der Kindergarten sollte die Vorstufe zur Hitlerjugend sein. Als nach Kriegsbeginn immer mehr Mütter zum Reichsarbeitsdienst eingezogen wurden, gewann der Kindergarten im Nationalsozialismus an Bedeutung.


Dieses Bild entstand 1941 in Mellau und zeigt den Kindergarten in der 'Bärenhofstatt' im Jahr 1941.


Zeitzeuge Hermann Wüstner aus Mellau, Mischen erinnert sich: Zuerst hatten wir eine Barmherzige Schwester vom Armenhaus. Danach hatten wir aber ein 'Fräulein'. Der Kindergarten war in der Schule untergebracht. In der Pause gab es Knäckebrot mit Himbeermarmelade. Der Kindergarten fand nur am Vormittag statt und am Mittag war man wieder zuhause.


Vermutlich hat es in den Jahren des zweiten Weltkrieges auch in Egg einen Kindergarten gegeben. Wenn sich jemand daran erinnert, oder sogar Bilder hat, bitte gerne bei mir melden.

 

Egg um 1950 mit dem markanten 'Isenberg Haus' vorne links und der Abbruchstelle des Figurenhause vor dem Ochsen. Das Figurenhaus wurde von der Sparkasse gekauft und 1949 abgetragen.


1950 wurde in Egg Johann Peter Sutterlüty von der Bruggmühle zum Bürgermeister gewählt.


Vorarlberger Nachrichten 29.4.1950


Vorarlberger Nachrichten 15.5.1950


 

Gemeindesitzung vom 29. August 1950


Unter Punkt 6. des genannten Sitzungsprotokolls „Aussprache und eventl. Beschluß betreff Kindergarten“ steht zu lesen:

„Der Bürgermeister teilte mit, dass auf Grund des erfolgten Anschlages 29 Kinder für den Besuch des Kindergartens gemeldet wurden und vom Mutterhaus der barmherzigen Schwestern in Innsbruck eine Kindergartenschwester, gegen freie Verpflegung und eine Zahlung von S. 210.- monatlich, zur Verfügung gestellt würde. Nach eingehender Aussprache wurde der Beschluss gefasst den Kindergarten auf 1 Jahr probewese zu errichten. Die Eltern welche Kinder in den Kindergarten schicken haben einen noch festzusetzenden monatlichen Beitrag zu leisten damit wenigstens die Barauslagen für die Schwester gedeckt werden. Mit Rücksicht darauf, das nur Kinder im näheren Umkreis hiefür in Frage kommen, soll für weiter entfernt wohnende Familien anderweitig ein Ausgleich geschaffen werden.“


 

Laut meinen Recherchen mit dem Generalarchiv der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Innsbruck wurde mir bestätigt, dass die gebürtige Dornbirnerin Schwester Bernadette Achatz für das Schuljahr 1950/1951 nach Egg entsandt wurde, um den Kindergarten zu leiten.


Dies müssten die Jahrgänge 1945 und 1946 gewesen sein. Bisher habe ich weder Zeitzeugen noch Bilder aufgetrieben vom ersten Kindergartenjahr in Egg.

Erstkommunion Jahrgang 1946, vermutlich auch 'geschupfte' 1945er mit Pfarrer Ferdinand Rheinberger, Schulleiter Otto Mätzler und Kaplan Gebhard Willi.


Dieser Zeitungsartikel bestätigt jedenfalls die Eröffnung des Kindergarten.


Vorarlberger Nachrichten 14.11.1950


Der Kindergarten wurde im Vinzenzheim auf dem Pfister eingerichtet.

 

Kindergarten Egg mit Schwester Bernadette im Schuljahr 1951/1952


hinten: Elfriede Felder, Marina Moosbrugger, Elmar Bechter, Friedrich Felder, Pepe Stoß, Rosa Geser, Bertl Troy, Monika Greber.

vorne: Gertrud Steurer, Nanni Omerzell, Gretl Heim, Stefan Reiser, Baltas Hammerer, Alois Liebschick, Dokus Nussbaumer, Margreth Greber, Annele Franz, Rosmarie Stoß.


Mitte: Gerd Schneider, Hans Waldner, Gerhard Wirthensohn, Egon Albrecht, Maries Brunn, Monika Greber, Eva Brunn, Laura Moosbrugger.

 

Die Kinder bekamen von Schwester Bernadette ein Malheft. Darin zeichnete die 'Kindergartentante Bernadette' den Kindern mit Bleistift Märchenmotive und anderes, die von den Kindern ausgemalt wurden.


Dieses Heft wurde mir von Frau Prof. Dr. Marina Sutter-Moosbrugger, Hub zu Verfügung gestellt.


Rotkäppchen und der böse Wolf.


Dornröschen.


Sterntaler.


Tischlein, deck dich!


Der Froschkönig.


Schneeweisschen und Rosenrot.


Hänsel und Gretel.


Aschenputtel.


Der Osterhase.


Der Kasperl.


Marina und Schwester Laura mit dem Trittroller.


Marina und Laura mit der Babyschwester Hedwig.


Marina's wiederkehrendes Standardmotiv: Das Pilzhaus mit der Wäscheleine.


Vermutlich würden mehr Märchen und weniger Tik Tok den Kinder heute auch noch gut tun.


Unschwer zu erkennen ist das künstlerische Talent von Schwester Bernadette Achatz. Im Frühsommer 1952 verabschiedete sie sich von der Gemeinde Egg und der Glaubenskongregation. Sie studierte Kunst in Wien und wandte sich den weltlichen Dingen zu.

 

Kindergarten Egg mit Kaplan Klocker und Schwester Leopolda Hinteregger aus Wolfurt im Schuljahr 1952/1953.


hinten: Rosmarie Stoß, Gerhard Wirthensohn, Margreth Greber, Eva Brunn, Egon Albrecht, Laura Moosbrugger, Luzia Dorner, Friedrich Felder, Nanni Omerzell.

vorne: Hildegard Fetz, Reinhard Hörburger, Marina Moosbrugger, Norbert Metzler, Elfriede Felder, Bernhard Fink, Hans Waldner, Monika Greber, Luis Franz.


Mitte: Elmar Bechter, Hans Metzler, Pepe Stoß, Hannes Fröis, Alwin Meusburger, Stefan Reiser, Rosa Geser, Bertl Troy.


 

Mit der Eröffnung der neuen Schule in Großdorf im Oktober 1956 wurde auch dort ein Kindergarten angeboten.



 

Kindergarten Egg mit Schwester Leopolda Hinteregger im Schuljahr 1961/1962


hinten: Jodok Fetz, Reinhard Fetz, Hans Schwärzler, Hans Geser, Norbert Oberhauser, Kuno Giesinger, Günther Schobel.

vorne: Hansluis Bruckschlegel, Hans Ulreich, Hubert Troy, Rudolf Hulwa, Luis Weidinger, Karl Sutterlüty.

Mitte: Trudi Felder, Elisabeth Pacher, Margit Köb, Herma Comper, Christa ?, Gerda Hammerer, Hildegard Troy, Monika Scholtyssek, Ingrid Hörburger.

 

Im folgenden Jahr durfte dann auch ich in den Kindergarten auf den Pfister. Ich erinnere mich an den schummrig-dunklen Hausgang im Vinzenzheim, wo meist der riesige Bernhardinerhund daherzottelte. Nach dem Kindergarten bin ich zu meinem Däta, der damals bei Hanspeter Troy in der Tischlerei arbeitete. So war zumindest die Heimfahrt auf den Bühel gesichert.


Für meine Chronikarbeit würde ich mich über weitere Bilder vom Kindergarten, der Schulzeit und Erstkommunionen aus Egg und Großdorf freuen.


 

Ich möchte mich für die Bilder und Informationen bei folgenden Personen bedanken.


Prof. Dr. Marina Sutter-Moosbrugger Hub, Mag. Ulli Troy Klebern, Dr. Bertl Troy, Klebern, Hildegard Braun, Andelsbuch, Luis Weidinger Loco, Margreth Meese Schwarzenberg, Nanni Odermatt Loco, Klaus Willi Schwarzenberg, Dr. Georg Sutterlüty Großdorf.

 

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Alle meine Blog Beiträge sind unentgeltlich. Aber ich würde mich sehr über einen Besuch in meiner kleinen Bar in Egg, Großdorf freuen.


Klaus Riezler.

 
 


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