top of page
Suche
kriezler

Egg vor hundert Jahren

Am Silvesterabend wird in Egg auf dem neugestalteten Dorfplatz das sogenannte Jubiläumsjahr 2025 eingeläutet.


Früheste Erwähnung der Pfarre "Anderegge" im Jahr 1275.

Der Bregenzerwald wurde - urkundlich nachweisbar - am Ende des 11. Jahrhunderts besiedelt. Egg zählt neben Andelsbuch, Schwarzenberg und Lingenau zu den ältesten Dörfern der Talschaft. Die früheste urkundliche Erwähnung der Pfarre "Anderegge" findet sich im "Liber decimationis" von 1275 (Freiburger Diözesan-Archiv). Egg war königliches Reichsgut, später Besitz der Grafen von Montfort und kam 1390 mit dem Gericht "Inner-Bregenzerwald" an das Haus Habsburg.


Nun ist unsere Gemeinde sozusagen 750 Jahre alt.

 

Ein Grund zum Feiern allemal, aber auch ein Grund zurückzublicken. Wie war es in Egg vor hundert Jahren? Hat man da auch gefeiert auf dem Dorfplatz und 650 Jahre Egg eingeläutet. Oder gab es gar ein neues ‚Posthus‘ ? Wohl kaum!

 

Wir begeben uns auf eine Zeitreise und erfahren, was in unserer Gemeinde so abging, damals vor hundert Jahren.



 

Nach dem verlorenen Weltkrieg, der neuernannten Republik nach dem Habsburger Kaiserreich, der Hungersnot, der Spanischen Grippe und der galoppierenden Inflation sahen die Zukunftsaussichten damals ziemlich düster aus.

 

Einträge in der Ortschronik von Maria Barbara Hammerer, Gropper.


1.1.1920 - Neujahrstag!

Mit trüben Aussichten und schweren Gedanken hat jeder, der offenen Auges der Zukunft entgegen sieht, die Schwelle des neuen Jahres überschritten. Was mag uns das neue Jahr, das 20er Jahrzehnt wohl bringen?


4.1.1921 - Ein neues Jahr beginnt, aber immer noch liegen die trüben Schatten des Krieges auf uns. Handel und Wandel liegt darnieder, Ernährung und Erwerb sind sehr schwierig.


1.1.1922 - Nachkriegszeit ist das Losungswort und eine Besserung der Zeit ist nicht zu erwarten, wie es den Anschein hat.


25.12.1922 -  Weihnachten, das Fest des Friedens.

Wir haben 4 Jahre Völkerkrieg durchlitten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat.

Seit 4 Jahren erleben wir nun einen Frieden, der nicht viel besser ist als der Krieg, denn das Volk steht gegen das Volk. Auf der  einen Seite berauschter Siegerstolz und rücksichtslose Gewalt auf der anderen entwürdigende Knechtschaft und verhallender Ingrimm.


Maria Barbara Hammerer, Gropper führte eine lückenlose Gemeinde Chronik von 1902 bis 1960.


 

Seit 1920 war der Gamswirt Anton Schneider, Rain 96 Ortsvorsteher

Seit 1917 war Josef Diem Pfarrer in Egg.

Seit 1922 war August Elsensohn Kaplan in Egg.

Seit 1906 war Fridolin Erath Pfarrer in Großdorf.


1923 hatte die Gemeinde Egg 1972 Einwohner.



 

 

Das größte Problem der Menschen war damals die galoppierende Inflation.  Bereits 1923 sprach man in Deutschland und in Österreich von einer Hyper Inflation.


Die Lechtaler Geldverleiher hatten das Nachsehen, denn auch die Schulden ihrer Bregenzerwälder Gläubiger wurden immer weniger wert. Hatten sie doch seit Jahren mit fairen Zinsen den Wäldern Geld geliehen.

 

Nun aber zum Jahr 1924, vor genau hundert Jahren. Was passierte damals in unserer Gemeinde?


Anklicken und genießen.














 

Einträge im Gewerberegister.


18.1.1924 Franziska Meusburger, Frauen- u. Kinderkleidermacherin, Hinteregg 105

26.1.1924 Jakob Feurstein, Mechaniker, Mühle 26

2.8.1924 Johann Jakob Feldkircher, Wagner, Dorf 5

2.12.1924 Ignaz Simma, Sattler, Klebern 13


 

Die Neuigkeiten entnehmen wir natürlich aus den Zeitungen.

Vorarlberger Landeszeitung 4.1.1924


Tatsächlich wurden die Kriegerdenkmäler in Großdorf 1925 und in Egg 1927 eingeweiht.


Das Denkmal in Großdorf wurde vom Bizauer Bildhauer Alois Reich geschaffen und die Enthüllung fand am 18.10.1925 statt.


1926 bis 1927 wurde in Egg die mächtige Kirchenaufgangstreppe mit dem Kriegerdenkmal nach Plänen von Kaspar Ritter, Mühle 45 erbaut. Ritter war zu diesem Zeitpunkt bereit 64 Jahre alt. Vermutlich war dies sein letztes Bauprojekt. Bildhauer Kaspar Albrecht aus Au wurde mit der künstlerischen Projektierung beauftragt. Die ausführende Firma war Giovanni Bertolini.

Links Kaspar Ritter und Giovanni Bertolini.


Die Egger wollten die  Enthüllung des Denkmales mit einem großen Volksfest feiern und die Gemeinde wurde festlich geschmückt. Diese Aufnahme entstand einen Tag vor der Enthüllung. Das Fest war umstritten, da der eigentliche Anlass eher traurig stimmen sollte. Es kam auch nicht dazu, denn am folgenden Tag regnete es in Strömen.


Die Enthüllung fand am 25.9.1927 statt.


 

Wie man lesen kann, hatten auch die Großdorfer einen Männerchor.


Vorarlberger Landeszeitung 9.1.1924


 

Olga Felder, Tochter des Drei Königwirtes in Großdorf wurde Volksschullehrerin in Sulz.


 

 

Theater gespielt wurde im Ochsensaal.


Vorarlberger Tagblatt 10.1.1924


Über die Theaterszene habe ich 2021 einen dreiteiligen Blog geschrieben.


 

Vorarlberger Tagblatt 10.1.1924


Franz Josef und Agathe Beck, Kaltenbrunnen mit Adalbert, Jodok, Konrad, Josef, Alfred, Hermann. (Bild von 1922).


 

Bestimmung der Gemeindeabgaben und des Jahresbudgets, damals wie heute.


Vorarlberger Tagblatt 12.1.1924


 

Neuwahlen standen an und Vorsteher Anton Schneider hätte gerne eine Einheitsliste gehabt.


Vorarlberger Tagblatt 18.1.1924


Schifahrer an der Rainer Halde.


 

Die Annahmestelle der chemischen Reinigung im Ochsen Laden.


Vorarlberger Tagblatt 23.1.1924


Der Eingang zum Ochsen Laden.


 

Baschas Fescht in Großdorf.


Vorarlberger Landeszeitung 23.1.1924


 

Vorarlberger Volksblatt 29.1.1924


Das Haus Loco 536 wurde 1920 errichtet. Dort steht heute das Papier- und Spielwarengeschäft Behmann.

 

Vereinsrennen, Musikantenball und Wahlgeplänkel.

Vorarlberger Tagblatt 31.1.1924


 

Die Vielfalt der Parteien der anstehenden Gemeinderatswahl in Egg.


Vorarlberger Volksbote 1.2.1924


 

Kaspar Ignaz Troy, Klebern und Isabella Meusburger, Unterbach haben 4.2.1924 geheiratet (Eltern von Hermina Hammerer, Klebern 479).


 

Die Wahlergebnisse.

Vorarlberger Tagblatt 11.2.1924

Vorarlberger Volksblatt 12.2.1924


 

Eine Schitour mit Folgen.

Vorarlberger Landeszeitung 21.2.1924


 

Das ‚Faschnatblättle‘ der Wintersportvereinigung Egg.


 

Vorsteher wird erneut Gamswirt Anton Schneider, Rain 96.


Vorarlberger Landeszeitung 4.3.1924


 

Vorarlberger Landeszeitung 10.3.1924



 

Die Klöppelspitzenfirma, gegründet 1921 der Gebrüder Alfred und Kaspar Heidegger und Josef Lang in der Mühle 520 hatte nur kurze Zeit Bestand. Am 4. März 1924 wurde die Firma aufgelöst.


Alfred Heidegger betrieb die Stickerei allein weiter.

Kaspar Heidegger gründete zunächst eine neue Firma (Vereinigte Klöppelspitzenfabriken G.m.b.H.) mit einem Fidel Haas und Otto Moosbrugger (Bruggars) aus Egg. 1925 stieg Heidegger aus dieser Firma aus. Dafür wurde nun Engelbert Meusburger aus Großdorf 121 Teilhaber und Geschäftsführer. Diese Firma wurde aber bereits im August 1925 gelöscht.

Im Zuge dessen enstand in Mühle 541 ein weiteres Fabriksgebäude. Besitzer war Kaspar Heidegger.


Nachdem Kaspar Heidegger nach Tirol verzog, konnte der Sparkassenbeamte Josef Natter, Pfister beide Häuser kaufen.

Alfred Heidegger eröffnete 1925 sein Delikatessen Geschäft in der Gerbe. 'Böltles Lado', benannt nach seinem Vater Balthasar Heidegger.


Gemeindeblatt 9.8.1925


 

Josef Lang hingegen ließ von Bertolini neben seiner Villa in Niederbuch 530 eine neue Klöppelspitzenfabrik erbauen.

Die Klöppelspitzenfabrik von Josef Lang, Niederbuch 540 wurde 1925 eröffnet.


 

Der Vorarlberger 16.3.1924


Bereits zu dieser Zeit machte man Werbung für Brasilien als Auswanderungsland. In den 30er Jahren entstand die Auswanderersiedlung Dreizehnlinden in Brasilien, auch mit Bregenzerwälder Beteiligung.

 

Ich habe darüber 2021 einen zweiteiligen Blog geschrieben.


 

Die Ausschüsse der neuen Gemeinderegierung werden gebildet.


Vorarlberger Tagblatt 21.3.1924


In Blickrichtung Äschach.


 

Gemeindeblatt 27.4.1924



Vorarlberger Tagblatt 8.4.1924


 

1924 wird die Genossenschaftssennerei Unterbach gegründet.


Vorarlberger Tagblatt 9.4.1924


Einträge in der Ortschronik von Maria Barbara Hammerer, Gropper.


1924 wurde die Güterseilbahn von Stangenach zur Sennerei Wieden in Betrieb genommen. Sie kostete mittlerweile 60 Millionen Kronen.


Um 300 Kronen bekam man vor dem Krieg ein kleines Gehöft,

nun ein Pfund Zieger.

 

Großdorf.


 

Im ehemaligen Gasthaus Bären zum Stadel sucht Witwe Hauser einen Bäcker.


Vorarlberger Volksblatt 13.4.1924


 

Die Bruggmühle soll verkauft werden.


Vorarlberger Tagblatt 15.4.1924



Der Gemeindearzt und Postwirt Dr. Engelbert Feuerstein geht in Pension. Die Gemeinde braucht einen neuen Arzt.


 

Pediküre für das liebe Vieh, damals wie heute.


Vorarlberger Tagblatt 18.4.1924


Alpe Untere Auen.

 

 

Vorarlberger Tagblatt 23.4.1924


Die Familie Kessler 1916.

Tochter aus 1. Ehe Karolina Hammerer, Max Kessler, Tochter Hermina, Theresia Kessler, geb. Schuster, verw. Hammerer.


Karolina heiratete 1922 Wilhelm Isenberg aus Wuppertal, Deutschland. Hermina hat Wilhelm Hämmerle vom Gasthof Freihof in Lustenau geheiratet.

 

Allerlei Fragen beim Elternabend.


Vorarlberger Tagblatt 23.4.1924


 

Gemeindeblatt 27.4.1924


 

Der erste LKW in der Gemeinde wurde von der Brauerei Egg 1924 eingesetzt.

Die Fahrer waren Raimund Moosmann aus Mellau und Friedrich Helbock aus Egg.


 

Der Vorarlberger 27.4.1924


 

Vorarlberger Tagblatt 30.4.1924


1902 kommen durch einen Flächentausch mit der Gemeinde Andelsbuch die linksufrigen Gründe von der Pfisterbachbrücke abwärts und somit auch das Vinzenzheimareal (5,8 ha) an die Gemeinde Egg.

Der Gemeinde Andelsbuch wurde Oberheidegg (16 ha) plus 1000 Kronen abgetreten.


1959 kommt es zu einem weiteren Flächentausch. Andelsbuch bekommt Unterheidegg und das Äschach. Egg bekommt die Engelgass. Scheidbuchen und Buchenrain gehören bis heute zu Andelsbuch.


 

Vorarlberger Landeszeitung 7.5.1924


Das Haus Hub 505 von Kaspar Felder wurde um 1900 erbaut.

 

Johann Peter Sutterlüty (Hansores), Hub und Anna Geser, Andelsbuch haben am 12.5.1924 geheiratet.


 

Vorarlberger Tagblatt 14.5.1924

 

 

Vorarlberger Tagblatt 20.5.1924


Eintrag in der Ortschronik von Maria Barbara Hammerer, Gropper.


1924 hatte jeder Hausbesitzer 5 Liter lebende Maikäfer abzuliefern. Für Mehrlieferungen gab es 1000 Kronen Belohnung pro Liter, für Minderlieferungen 5000 Kronen Strafe pro Liter.


 

Das Konzert fand im Gasthof Zur frohen Aussicht in der Mühle statt.


Vorarlberger Tagblatt 20.5.1924



 

Vorarlberger Landeszeitung 22.5.1924


Der alte Schießstand befand sich an der Unterhub, unterhalb des Hauses von Kaspar Felder. Dieser musste 1900 dem Geleise der Wälderbahn weichen.  

 

Der neue Schießstand an der Oberhub wurde 1901 eingeweiht.


 

Vorarlberger Tagblatt 31.5.1924


Die Gemeinde Lingenau war Stromabnehmer und klagte ständig über den schlechten Service.  Gute Arbeiter nach dem Weltkrieg waren rar.

 

Vorarlberger Tagblatt 31.5.1924


 

In der Alpe Hinterstellen musste die Hütte neu aufgerichtet werden, da sie der Schneelast zum Opfer fiel.


 

Der Schulleiter Adolf Greber und Hewig Metzler, Schwarzenberg haben sich 1924 getraut.


Schulklasse in Egg 1924 mit Pfarrer Josef Diem und Schulleiter Adolf Greber.

 

Vorarlberger Volksblatt 13.6.1924


 

‚Veaschtorar Lado‘, Mühle 29.


In der Gemischtwarenhandlung in der Mühle 29 hatte mittlerweile Sohn Eduard Meusburger das Geschäft übernommen.


Das mächtige Haus Mühle 528 ließ sein Vater Josef Alois Meusburger 1907 mit grossem Sticklokal erbauen. Davor das Haus mit der Gemischtwarenhandlung. Rechts das Haus mit der Schreinerwerkstatt von Ludwig Fetz (Ergo Ludwig).


 

Bei Malermeister Josef Anton Fetz in der Gerbe 25 war ein Geschäft mit reichhaltigem Sortiment.


Gemeindeblatt 14.6.1924


 

Josef Waldner und Dorothea Sutterlütty, Großdorf haben am 23.6.1924 geheiratet.


 

Vorarlberger Tagblatt 23.6.1924


Auf der Fluhbrücke nach dem Kirchgang.


 

Beispiel eines vermissten Soldaten aus dem Weltkrieg. Nach der behördlichen Todeserklärung konnten die Angehörigen wenigstens auf dem Friedhof ein Kreuz stecken.


Vorarlberger Landeszeitung 28.6.1924


Die Belagerung von Przemysl in Polen durch die Russen dauerte 133 Tage.

Am 22.5.1915 kapitulierte die österreichisch-ungarische Garnison und 110.000

Kaiserjäger gingen in russische Kriegsgefangenschaft nach Taschkent (Usbekistan) oder nach Sibirien.


Die ‚Pschemislar‘ wie die Soldaten bei uns genannt wurden, die die Belagerung und die Gefangenschaft überlebt haben, sind zum Teil erst 1922 heimgekehrt. Sie waren viele Jahre in russischer Gefangenschaft. Sie trugen beim Kameradschaftsbund einen besonderen Kopfschmuck am Hut.

 

Jodok und Margareta Schmid (Krunoworts) mit ihren Kindern Rudolf, Josef, Anna und Blanka vor der Bahnhof Restauration.

 

 

Die Bruggmühle wird zum Verkauf angeboten. Die Gesellschaft mit ca. 50 Aktionären wurde von Leo (Leski) Simma, Löwen geleitet.


Vorarlberger Volksblatt 2.7.1924.


Die Bruggmühle wird 1927 von Johann Peter Sutterlüty, Hub erworben. Somit wurden für die beiden Söhne die Weichen in die Zukunft gestellt. Kaspar Sutterlüty übernahm das Sägewerk und Hanspeter kaufte die Bruggmühle.

 

Alpe Unterer Ostergunten.


 

1919 konnte oder musste die Sparkasse Egg das Bad Hopfreben übernehmen. Der Besitzer Franz Josef Metzler (Brülar) war der älteste Sohn vom Gasthaus zur Brauerei, Schwarzenberg. Er geriet damals in Konkurs. Später machte er sich einen Namen als Stammbaumforscher.


Nach einem Grundtausch von 2 ha. konnte die Sparkasse ein großzügiges neues Badehaus neben dem Gasthaus errichten.


Das alte Badhaus in Hopfreben stand jenseits des Üntschenbaches an der Bregenzerache. Dieses wurde nun abgetragen.


Das Bad Hopfreben in Schoppernau mit dem neuen Badhaus.


1924 war die Neueröffnung des Bad Hopfreben. Der Musikverein Egg rückte damals erstmals mit einem Autobus aus und spielte in Hopfreben.


Vorarlberger Tagblatt 4.7.1924



Das Bad Hopfreben wurde 1956 an die Stadt Bregenz verkauft.

 

Emil Schmid war ein Sohn des damaligen Traubenwirtes an der Hub Adolf Schmid. Er stammte aus Deutschland und hatte mit der alteingesessenen Familie Schmid (Krunoworts) nicht zu tun.


Vorarlberger Tagblatt 19.7.1924


Emil Schmid heiratete Irma Feuerstein, die Tochter des Postwirtes von Egg Dr. Engelbert Feuerstein. Dies waren die Eltern von Maria Hammerer (Poscht Marie).

 

Vorarlberger Landeszeitung 1.8.1924



 

Vorarlberger Tagblatt 11.8.1924


Josef Bruckschlegl konnte 1924 die Badeanstalt pachten und das Gebäude 1936 von der Gemeinde kaufen.


Die Egger Badeanstalt wurde von Giovanni Bertolini erbaut, von den Mitgliedern des Verschönerungsvereines finanziert und 1903 eröffnet.


Besonders beliebt war die Badeanstalt bei der Rheintaler Bevölkerung. So schickten etwa Lustenauer Stickerei Fabrikanten ihre Kinder in die Sommerfrische nach Egg. Egg hatte eines der ersten Schwimmbäder im Land.


 

1903 eröffneten die Geschwister Schmid (Krunoweorts) aus der Gerbe ihre Bahnhof Restauration. Das wunderschöne Gebäude wurde von Kunsttischler Kaspar Ritter, Mühle geplant und von Giovanni Bertolini erbaut. Kunsttischler Ritter war auch für den Innenausbau zuständig.

 

Josef Schneider, der Bruder des Vorstehers Anton Schneider kaufte die Liegenschaft 1925.    


Gemeindeblatt 9.8.1925


 

Vorarlberger Volksblatt 15.8.1924


 

Vorarlberger Landeseszeitung 16.8.1924


Eröffnung des Kaspar Felder Weges am 18.8.1907 von der Alpe Brogen auf die Winterstaude. Felder war Obmann des Alpenvereines Bezirk Egg.


 

Der Turnverein Egg bekommt Besuch und zwar zu Fuß.


Vorarlberger Tagblatt 23.8.1924


 

Alpe Ostergunten, oberes Lager.


 

Auswüchse der Hyper Inflation.


Vorarlberger Volksblatt 30.8.1924


 

Vorarlberger Tagblatt 2.9.1924


Am 17. Oktober war dann schließlich soweit.

 

Die Familie Reiser, Hub 489.

v.l.n.r.: Anna, Max, Mutter Maria Anna, Ernst, Stefanie, Frieda, Erna, Julius, Vater Adolf, Maria.


 

Vorarlberger Tagblatt 13.9.1924


Hier handelt es sich um den Sohn von Ferdinand, Kaspar Hammer, Hub, dem Vater von Olympiasieger Hubert Hammerer. Er heiratete am 8.9.1924 Paula Fischer. Von April bis Dezember nahm er wöchtenlich an Schießwettkämpfen im ganzen Land teil und landete immer unter den besten drei Schützen. Er wurde 1935 und 1937 Staatsmeister im Schießen.


Das Haus von Ferdinand Hammerer, Hub 538 wurde 1920 mit einem grossen Sticklokal gebaut. Später wurde daraus eine Schreinerwerkstatt.

 

Die Schulkinder von Großdorf vor dem Pfarrhof in Großdorf.


 

Vorarlberger Landeszeitung 20.9.1924


 

Vorarlberger Landeszeitung 26.9.1924


Vorarlberger Tagblatt 3.10.1924


 

Vorsäßvolk im Eggatsberg.


 

Vorarlberger Tagblatt 15.10.1924


Die Alpenjäger vor dem Gasthaus Drei König in Großdorf im Jahr 1929.


 

Vorarlberger Tagblatt 15.10.1924



 

Vorarlberger Landeszeitung 21.10.1924


 

Vorarlberger Landeszeitung 22.10.1924


Vorarlberger Landeszeitung 23.10.1924


 

Gasthaus zum Hirschen, Klebern.


Vorarlberger Tagblatt 25.10.1924


 

Vorarlberger Volksblatt 19.10.1924


Der Männergesangverein Egg.

v.l.n.r. sitzend: Kaspar Sutterlüty, Leo Rehm, Gebhard Waldner, Johann Peter Büchele, Pius Fetz, Adolf Greber, Kaplan Elsensohn.

stehend: Emil Schmid, Ignaz Schneider, Alois Fink, Josef Anton Fetz, Anton Fetz, Karl Troy, Kaspar Meusburger, Hugo Felder, Hans Wirth, Arthur Troy, Johann Adam Meusburger, Jakob v.d. Thannen, Leo Rüscher.

 

Vorarlberger Landeszeitung 31.10.1924



 

Vorarlberger Tagblatt 7.11.1924


Die Alpe Ifersgunten im Schnee.


 

Vorarlberger Tagblatt 22.11.1924


Dr. Walter Willam praktizierte nach seinem Studium für ein Jahr in Alberschwende, bevor er am 1.12. 1924  als Gemeindearzt in Egg anfing.


Dr. Willam war ein Enkelsohn von Franz Michael Felder in Schoppernau.


Er soll das erste Motorrad in Egg besessen haben, eine englische Rudge.


 

Vorarlberger Volksblatt 29.11.1924


 

Vorarlberger Volksblatt 2.12.1924


 

Vorarlberger Tagblatt 10.12.1924


 


Vorarlberger Tagblatt 10.12.1924


 

Gesellenprüfung der Schreiner am 22.12.1924 in Schwarzenberg.


Die Egger Schreiner v.l.n.r.: liegend 2. Eduard Hammerer (Selslar), 3. Kaspar Meusburger (Dürler), 4. Franz Ratz (Oberbad). stehend: 1. Nikolaus Melchior Meusburger Unterbach, 3. Rudolf Dorner.

 

Auch schon damals blühten an Weihnachten Gänseblümchen.


Vorarlberger Tagblatt 30.12.1924


 

Vorarlberger Tagblatt 30.12.1924


Alpe Brongen.


 

Vorarlberger Tagblatt 31.12.1924


Ende 1924 begann die Währungsreform.

Krone und Heller waren Geschichte. Der Schilling und die Groschen kamen.

Der Umrechnungskurs war 10.000 Kronen zu einem Schilling.


Die tatsächliche Geldentwertung in Schilling umgerechnet.


Damals gab es noch keine Kranken- oder Unfallversicherung, keine Altersvorsorge, keine Kinderbeihilfe und keine Arbeitslosenunterstützung. War der Besitz weg, musste man betteln gehen.

 

 

Die Zwanziger Jahre waren auch in Egg die Zeit der großen Besitzveränderungen. Ob die Egger damals das Jubiläumsjahr 650 Jahre der Pfarrerhebung Egg feierten, konnte ich nicht heraus finden. Vermutlich hatten die Leute damals andere Sorgen.


 

Vorsteher 'Toneles Tone' führte die Gemeinde durch diese schwierigen Jahre. Auch privat war diese Zeit schmerzlich für ihn. Am 4.9.1923 verstarb seine Gattin Anna Katharina, geb. Rehm bei der Geburt des 10. Kindes. 1924 war er Witwer mit 7 Kindern (3 Kinder verstarben bei der Geburt). 

1925 heiratete er seine 2. Frau Agatha Troy. 1926 wurde noch Tochter Maria geboren.

 

Dieses Bild stammt aus dem Jahr 1936.

v.l.n.r. sitzend: Erna, Agatha Schneider, Maria, Anton Schneider, Gertrud.

stehend: Anton, Anna, Maria Rosa, Katharina, Friedrich.  


1929 hätte man ihn gerne wieder als Vorsteher gehabt. Er hat aber dankend abgelehnt. Stattdessen wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Sparkasse Egg und des Elektrizitätswerkes Egg. Neuer Vorsteher wurde sein Nachbar Kaspar Schwärzler.

 

Das Beste kommt wie immer zum Schluss.

 

Wie viel andere behaupte auch ich, dass man die Bahnhof Restauration niemals abreißen hätte dürfen.  Die folgenden Bilder stammen von der Ausstellung des Obst- und Gartenbau Vereines im Herbst 1935, die im Saal der Bahnhof Restauration stattgefunden hat.

 

Unschwer zu erkennen ist die Tatsache, dass es sich hier um Handwerkskunst der allerersten Güte um die Jahrhundertwende handelt.  Wo war hier der Denkmalschutz in den 1970er Jahren? 





 

Ich wünsche all meinen Lesern einen guten Rutsch und ein erfolgreiches und friedvolles Jahr 2025.



 

Dieser Bericht is ein kleiner Auszug meiner digitalen Bilderbuch Chronik 'Egger Dorfgeschichten von 1850 bis 2025', die pünklich zum Jubiläumsjahr 2025 erscheinen wird.


 

Der Archiv Blog von Klaus Riezler ist ein Medium des Egger Kulturvereins dorfkultur.

Infos und Tickets zu den monatlichen Veranstaltungen findet ihr hier:



 

1.097 Ansichten2 Kommentare

2 Comments


Guest
vor 7 Tagen

Vielen Dank für diesen mal wieder wunderschönen Beitrag sagt Hildegard Heibach (ein nicht mehr schmuckes Kölnschmelga)

Like
kriezler
vor 6 Tagen
Replying to

Liebe Hildegard, vielen Dank und liebe Grüsse nach Kölle

Like
bottom of page