Wir befinden uns wieder in Hittisau - Bolgenach um die Jahrhundertwende und sind auf der Suche nach Gasthäusern aus den Gründerjahren. In diesem Beitrag werden wir erfahren, wieviele Gasthäuser es tatsächlich einmal gegeben hat. Noch ahnte freilich niemand, dass das Kaiserreich einen Weltkrieg mit Tod und Verderben auslösen würde.
s' Beckohüsle in Bolgenach.
In Bolgenach - Reute stand schon seit 1840 eine Bäckerei mit einer Gemischtwarenhandlung. Dies war die Versorgungsstation der Älpler im Lecknertal.
Vorarlberger Volksblatt 27.4.1906
1906 verkaufte Ilg seine Bäckerei mit Handlung an Konrad Schwärzler, der zuvor die Bäckerei in der Dornbündt beim Gasthaus Tannenbaum betrieben hatte.
In dieser Bäckerei soll man im Winter den mächtigen Bernhardiner Hund vor den Schlitten gespannt und damit das Brot zugestellt haben.
Jagdgesellschaft vor dem Gasthaus zum Kreuz mit Kreuzwirt Josef Höfle (vorne sitzend).
Die Wirte, die beim Verschönerungsverein waren, haben alle ähnliche Korrespondenzkarten drucken lassen.
Albert Bechter's Frau war schon im vergangenen Jahrhundert verstorben. Er heiratete nun Christina Steurer vom Adler in Bolgenach. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Arthur geb. 1905, Armin geb. 1906 und Maria geb. 1912. Die Kinder Ernst und Albert sind im Babyalter gestorben.
1907 verkaufte Konrad Nenning das Gasthaus Engel in Bolgenach an Waldaufseher Christian Neyer und dessen Ehefrau Elisabeth Willi.
Gasthaus zum Engel.
Christian Neyer 1881 bis 1958, war ab 1920 bis zu Eingemeindung 1938 Vorsteher in Bolgenach.
Anzahl der Gäste (nicht der Nächtigungen) im Geschäftsjahr 1905/1906
Bludenzer Anzeiger 10.7.1907
Gasthaus zum Löwen.
Katharina und Konrad Gmeiner.
Vorarlberger Volksblatt 12.7.1907
Bolgenach.
Vorarlberger Volksblatt 27.8.1907
1908 scheint der Adler am Platz in einer Zeitung erstmals als Goldener Adler auf.
Vorarlberger Landeszeitung 23.9.1908
Das grosse Feuerwehrfest in Hittisau 1908.
Das Gasthaus Schiff bekam eine Telefonstelle in Hittisau mit der Telefonnummer 1.
Vorarlberger Tagblatt 4.6.1909
Gasthaus zum Ochsen.
1909 verstarb der Gemeindevorsteher und Hotelbesitzer Dr. Konrad Dorner.
Vorarlberger Volksblatt 17.4.1910
Bis zum Verkauf hatte der Wein- und Branntweinhändler Peter Mennel das Hotel Dorner gepachtet.
Gemeindeblatt 25.12.1910
Das Hotel Dorner, Platz 189.
Bludenzer Anzeiger 27.5.1911
Ich nehme an, dass das ein Schreibfehler ist und Taube heissen soll.
Aktion des Verschönerungsvereines - die Badeanstalt.
Unten links zu sehen ist die Baustelle der Bahnhofsrestauration Lingenau/Hittisau.
Bau der Strasse von Lingenau zum Bahnhof um 1901.
Nachdem 1902 mit der Eröffnung der Wälderbahn auch die Fahrstrasse vom Bahnhof Lingenau/Hittisau nach Lingenau fertig gestellt wurde, wurde die Restauration 1911 in Betrieb genommen. Sie wurde von den Gemeinden Lingenau und Hittisau erbaut. Die erste Pächterin war die Gesellschaftsbrauerei Lingenau.
Vorarlberger Landeszeitung 28.7.1911
Das Gasthaus zum Schiff oder Gasthaus Höfle, Bolgenach, Lecknertal 173
Als Josefa Fink 1882 zu Welt kam, war das Haus 173 in Bolgenach das Gasthaus zum Schiff.
Das alte Wirtshausschild mit Boot, Weinflasche und Glas stammt noch vom Gasthaus Schiff.
Das Schild wurde in einem schneereichen Winter gestohlen.
Höflewirt Ignaz Fink (Nazes) verstarb 1909. Er war verheiratet mit Maria, geb. Sutterlütty aus Großdorf.
Josefa Fink und Josef Berkmann heirateten 1911. Seither ist das Gasthaus zum Höfle in Familienbesitz der Familie Berkmann.
Gasthaus Höfle im Lecknertal.
Im Höfle war eine sogeannte Gartenwirtschaft mit einer offenen Kegelbahn (oben links).
Um 1930 wurde die Hütte verlängert und über dem Tenn ein Tanzsaal eingerichtet. Ab sofort lud man am letzten Sonntag im August zur Kilbe.
Vorarlberger Volksblatt 28.9.1911
Bolgenach.
Innsbrucker Nachrichten 6.2.1912
Vorarlberger Landesleitung 18.3.1912
Vorarlberger Landeszeitung 12.7.1912
Vorarlberger Landeszeitung 17.7.1912
Auf Betreiben des Dekans Barnabas Fink kauften die Gemeinden Hittisau und Bolgenach zu 75 und 25 Prozent das Hotel Dorner, um es als Armenhaus zu nutzen.
Bludenzer Anzeiger 25.1.1913
Vorarlberger Landeszeitung 1.2.1913
Dr. Lipburger aus Langenegg war Vorsitzender des Vorarlberger Fremdenverkehrsverbandes und hatte keine Freude mit der Neunutzung des Hotel Dorner.
Feldkircher Anzeiger 23.4.1913
Alpengasthaus Hochhädrich, Bolgenach.
Ab 1910 waren Anselm und Maria Bilgeri geb. Dorner Besitzer der Alpe und des Gasthauses. Bis 1929 wurde das Gasthaus im Nebenerwerb als alkoholfreie Wirtschaft geführt.
Maria Bilgeri.
Vorarlberger Tagblatt 25.1.1914
Gemeindeblatt 8.2.1914
Gemeindeblatt 23.2.1914
Die Alpe Gerisgschwend 284.
Vor dem Ausbruch des Weltkrieges ist es an der Zeit eine erste Inventur der Gasthäuser zu machen.
Wie man sieht, haben die Verfasser der 'Bregenzerwälder Ansichten, Teil 2' Oliver Benvenuti und Otto Fink sehr gut recherchiert. Damit hatte die Doppelgemeinde Hittisau - Bolgenach zu dieser Zeit mit grossem Abstand die meisten Gasthäuser aller Gemeinden im Bregenzerwald.
Eigentlich wäre hier meine Frage beantwortet und mein Beitrag wäre zu Ende. Aber genau so spannend ist es, herauszufinden, wie es in Hittisau weiter ging mit dem Fremdenverkehr und den Wirtschaften.
Beginn des Weltkrieges.
Während des Weltkrieges zwischen 1915 und 1918 lag die jährliche Inflationsrate bei 84 Prozent.
Besitzverhältnisse der Schwärzlerschen Brauerei in Lingenau. (Gasthaus zur Sonne in Lingenau)
Vorarlberger Landeszeitung 6.10.1915
Kaspar Felder war Traubenwirt in Egg und hatte eine eigene Brauerei. Er wollte Teilhaber der neu eröffneten Brauerei Egg 1894 werden. Dies wurde aber abgelehnt. 1898 wurde die alte Schwärzler Brauerei in der Sonne in Lingenau versteigert. Felder aktivierte daraufhin einige Vorderwälder Wirte und dieses Gremium ersteigerte die Schwärzler Brauerei. Ziel war es, dass die Egger kein Bier im Vorderwald verkauften. Dies gelang auch einige Jahre.
Die Schwärzler Brauerei und das Gasthaus zur Sonne in Lingenau um 1900.
Vorarlberger Volksblatt 21.4.1916
Bolgenach.
Diese Rechnung zeigt, dass der Löwenwirt Konrad Gmeiner (seine Frau Katharina) zumindest Mitbesitzer des Goldenen Adlers war.
Gemeindeblatt 1.4.1918
Gasthof zur Krone.
Am 11. 11. 1918 war der Weltkrieg vorbei. Österreich gehörte zu den Verlierern. Kaiser Karl I verzichtete auf die Staatsgeschäfte, dankte aber bis zu seinem Tod 1922 nicht ab.
Am 12.11.1918 wurde die Deutschösterreichische Republik ausgerufen.
650 Jahre Habsburger Monarchie waren Geschichte.
Nach dem Weltkrieg machte sich der Großkaufmann Jodok Lässer aus Alberschwende in Hittisau breit. Lässer handelte hauptsächlich mit Vieh und Holz.
1919 kaufte er das Gasthaus zur Krone von der Familie Hagspiel. Somit ging die Ära Bechter in der Krone zu Ende.
Seine Frau Maria, geb. Schwärzler vom Bad Hohl in Lingenau war eine sehr gute Köchin und es ging wieder aufwärts in der Krone. Aus dieser Ehe gingen 13 Kinder hervor.
Nach dem Weltkrieg war die Hungersnot in Österreich gross, da die ehemaligen Monarchieländer nicht mehr lieferten.
1919 kaufte Jodok Lässer auch das Gasthaus zum Goldenen Adler nach dem Tod von Katharina Gmeiner im Jahr 1919.
Die Löwenwirtin Katharina Gmeiner.
Allgemeiner Tiroler Anzeiger 2.6.1919
Das Gasthaus blieb aber bis 1938 geschlossen.
Die Zentrumsgasthäuser.
In einer Zeile nach rechts: Krone, Goldener Adler, Löwen. Rechts davor der Hirschen und ganz hinten links das Kreuz.
Das Gasthaus zum Tannenbaum.
Die Wirtsleute Lena und Konrad Steurer.
Gasthaus zum Tannenbaum.
Vorarlberger Tagblatt 4.10.1919
Otto Reid hatte auch eine Handlung mit Farbwaren, Eisenwaren und handelte Kohlen.
1920 heiratete Anton Hagspiel Laura Fink geb. 1896 aus Andelsbuch.
Sie wurden nun die neuen Wirtsleute der alten Sonne am Rain 172.
1920, ein Jahr vor ihrem Tod, liess Maria Fink im Höfle aus dem Bildstöcklein eine Kapelle errichten. Dies war zum Dank, weil alle Söhne aus dem Weltkrieg heimkehrten.
Gasthaus zum Löwen.
Zu dieser Zeit gab es im Bregenzerwald noch keine Egerländer, Inntaler oder Oberkrainer Musik und man muss sich fragen, was man damals bei uns für 'runde Stückle' gespielt hat.
Die Kohler Musig aus Andelsbuch.
Die Brüder Josef, Xaver, Ludwig und Jakob Kohler mit Seftone Ritter und meinem Großvater Jakob Pfanner waren eine sehr bekannte Tanz Kapelle.
Sie haben zu den überlieferten ,Stückle’ (Ghörarle) Noten geschrieben. Diese wurden für die Nachwelt im ‚Schwarzo Büochle) erhalten.
So wurden Titel wie der Schönenbacher, der Kräherberger, der Holstuonar Galopp usw. in die heutige Zeit gerettet.
Die Kohler Musig 1920.
Fasching in Hittisau und Bolgenach.
Gemeindeblatt 8.1.1921
1918 verstarb Albert Bechter's zweite Frau an der spanischen Grippe. Nach dem Weltkrieg richtete Bechter in der ehemaligen Brauerei eine Gerberei ein, die er mit einem Partner als Genossenschaft betrieb. Sein Sohn Armin machte in Dornbirn eine Gerber Lehre. Als der Sohn nach der Lehre zuhause arbeiten wollte, hatte Vater Albert die Gerberei bereits wieder aufgegeben. Sohn Armin ging zurück nach Dornbirn und blieb dort ein Leben lang.
Gemeindeblatt 30.1.1921
Gemeindeblatt 21.2.1921
Tanzkapelle.
v.l.n.r. sitzend: Herburger und Hagspiel von Doren, stehend: Dorn von Riefensberg, Robert Berkmann, Karl Dorner.
1921 verstarb die Kronenwirtin Maria Lässer mit 43 Jahren. Sie war Mutter von 13 Kindern.
Vorarlberger Landeszeitung 1.7.1921
Die Kirchenglocken wurden im Weltkrieg für Kaiser und Vaterland 'gespendet'.
Glockenweihe der neuen Glocken im Winter 1922.
Vorarlberger Volksblatt 3.3.1922
1922 heiratete Peter Mennel vom Gasthaus Schiff die älteste Kronenwirt Tochter Anna Lässer. Anna wird mehrfach als die damals schönste Frau im Bregenzerwald beschrieben und viele wollten bei der schönen Wirtin einkehren. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder: Othmar Mennel (der bekannte Mundartdichter) und Rosmarie.
Anna Lässer heiratete Peter Mennel aus Hittisau, Rosa Lässer heiratete Dr. Walter Willam aus Egg, Irma Lässer heiratete den Postwirt aus Bezau Oskar Natter.
Gasthaus zum Tannenbaum.
Konrad Gmeiner war Gründungsmitglied des Turnvereins und im Löwen in Hittisau befand sich der erste Billard Tisch im Bregenerzwald.
Löwenwirt Konrad Gmeiner.
Vorarlberger Landeszeitung 21.2.1924
Der Sonnenwirt Anton Hagspiel erhielt 1924 die Erlaubnis zur 'selbständigen Führung eines Kraftwagens mit Explosionsmotor'.
Anton hatte als Einzelkind einen sehr unruhigen Kopf. Er war fasziniert von den neuen Automobilen und erkannte das Gebot der Stunde.
Mit 6 Partnern gründete er die Autobuslinie Allgäu - Rheintal.
Hagspiel war als Schreiber bei Dekan Barnabas Fink angestellt. Ausserdem war er Kapellmeister der 1921 gegründeten Bürgermusik Hittisau - Bolgenach bis 1930.
Am Steuer Anton Hagspiel.
Übrigens, über das Thema Strassenverkehr im Bregenzerwald habe ich vor längerer Zeit einen Beitrag gemacht .
Lecknersee.
Gasthaus zum Kreuz.
Goldene Hochzeit von Josef und Annemarie Hammerer, Silberne Hochzeit von Altvorsteher Gottlieb Bechter und Christina.
Der Großkaufmann und Kronenwirt Jodok Lässer heiratete ein zweites Mal.
Vorarlberger Tagblatt 23.6.1924
Wiener landwirtschaftliche Zeitung 16.8.1924
Gemeindeblatt 4.1.1925
Die tatsächliche Geldentwertung in Schilling umgerechnet.
Vorarlberger Tagblatt 11.4.1925
Im Hirschen befand sich im Hinterhaus eine Metzgerei, die von Georg Graninger gepachtet wurde.
Der Vorarlberger 5.7.1925
Alpengasthaus Hochhädrich.
Maria Bilgeri mit ihren Kindern und Feriengästen.
Das Cafe Höfle-Bentele, später Cafe Alpenrose am Kirchenbühl 327.
Das Ehepaar Jakob Höfle und Wilhelmine Bentele eröffneten 1925 das erste Cafe in Hittisau.
In diesem Haus befand sich auch eine Gemischtwarenhandlung.
Gemeindeblatt 25.8. 1925
Das Haus Kirchenbühl 327 auf einem Luftbild aus den 1950er Jahren.
Vorarlberger Landeszeitung 12.1.1926
Fasching in Hittisau.
Gemeindeblatt 7.2.1926
Gemeindeblatt 7.2.1926
Vorarlberger Staffellauf: Hittisau - Sibratsgfäll - Subersach - Egger Berge - Fallenbach - Egg.
Die Hittisauer Staffel II.
v.l.n.r.: Alfons Simma, Konrad Eberle aus Bolgenach, Rudi Gmeiner, Kaspar Dorner, Stefan Eberle aus Hittisau.
Mittlerweile war Sohn Ludwig Löwenwirt.
Gemeindeblatt 7.3.1926
Der Gemischte Chor vor dem Gasthaus Kreuz.
2. Reihe von links: Alt-Taubenwirt Gottlieb Bechter, Hechtwirt Albert Bechter
4. Reihe von links: der spätere Kreuzwirt Eduard Fink, Ochsenwirt und Lehrer Johann Staude.
Im Löwen gab es ein sehr gut besuchtes Billard Zimmer im oberen Stock.
Vorarlberger Tagblatt 7.4.1926
Die Enthüllung des Kriegerdenkmales neben dem Gasthaus zum Engel.
Allgemeiner Tiroler Anzeiger 15.4.1926
Kapellmeister Anton Hagspiel in der neuen Montur.
Bereits 1887 gab es eine Musikkapelle unter dem Dirigenten Rudolf Dorner. Diese wurde wieder eingestellt. Die Neugründung des Musikverein Edelweiss Hittisau - Bolgenach war 1921 unter Gründungsobmann Jodok Lässer. 1926 wurde der Verein in Musikverein Hittisau - Bolgenach umgetauft.
Gemeindeblatt 30.4.1926
Trachtengruppe führt 'Die drei ledernen Strümpf' auf.
Gasthaus Höfle.
Links zu sehen sind Josef und Josefa Berkmann.
Der Kreuzwirt Josef Höfle war Obmann des Schiklubs.
Vorarlberger Tagblatt 17.11.1926
Alois Burtscher nach einem Kurs bei Hannes Schneider. Die vier Burtscher Brüder aus Hittiau
gewannen viele Schirennen zu dieser Zeit.
Auch die Burtscher Ski mit der Steurer Bindung aus Hittisau waren sehr gefragt.
Gemeindeblatt 20.2.1927
Schirennen.
Gemeindeblatt 20.2.1927
Die spätere Bäckerei Höfle in diesem Haus hat nichts mit dieser Familie zu tun. Bäcker Höfle stammte aus Bizau und hatte rein zufällig den gleichen Namen.
Beim Gastgewerbe Kurs im Standhotel in Lochau traf sich damals das 'Who is Who' der gastronomischen Szene im Bregenzerwald. Die Kronenwirtin Anna Mennel war auch dabei.
Vorarlberger Tagblatt 1.6.1927
Die Vorarlberger Bienenzucht Ausstellung im ehemaligen Hotel Dorner.
Gemeindeblatt 11.9.1927
Vorarlberger Tagblatt 3.1.1928
Gemeindeblatt 29.1.1928
Vorarlberger Volksblatt 1.2.1928
Hermann Lipburger starb 1907 kinderlos. Danach war der Tierarzt Simma Besitzer des Gasthaus Engel am Platz.
Nach Simma's Ableben waren seine Frau und Kinder Besitzer des Gasthaus Engel.
Das Gasthaus war vermutlich nach dem Weltkrieg geschlossen.
Das Gasthaus Engel wurde 1928 modern umgebaut und war damals nach der Krone das zweite Haus am Platz.
Gemeindeblatt 8.2.1928
Vorarlberger Tagblatt 10.2.1928
Vorarlberger 22.2.1928
Vorarlberger Tagblatt 25.2.1928
Gasthof Kreuz.
Nach dem frühen Ableben von Frau Theresia heiratete Josef Höfle Barbara (Babette) Dorner.
1928 erfuhr das Kreuz eine Aufstockung und Verbreiterung. Ein neuer Saal und weitere Zimmer wurde gebaut.
Fremdenzimmer im Gasthof zum Kreuz.
1928 heiratete Tochter Anna Eduard Fink.
Ein späteres Bild aus dem Jahr 1957 mit den angebauten Postamt.
Leider ergab sich auf Grund des Umbaus ein Zwischengeschoss mit nur 1,5 Meter, dass bei den Hittisauern für viel Unmut und Gelächter sorgte.
Babette war eine rührige Wirtin und hielt viele Kochkurse für Dienstpersonal und Gastwirtetöchter ab.
Babette und Josef Höfle (Links vorne) mit Kursteilnehmerinnen.
Vorarlberger Tagblatt 19.4.1928
Das Bienenhaus hinter dem Gasthaus Löwen mit Ludwig und Maria Gmeiner.
Vorarlberger Landeszeitung 13.6.1928
Gasthaus zum Tannenbaum mit Anton und Stefanie (Fani) Steurer.
Vorarlberger Landeszeitung 10.8.1928
Die Nachkommen von Tierarzt Simma hatten wohl auch mit der beginnenden Weltwirtschaftskrise zu kämpfen.
Gemeindeblatt 28.10.1928
Gemeindeblatt 27.1.1929
Streichorchester.
v.l.n.r. sitzend: Robert Berkmann, Johann Peter Schwärzler, Vorsteher von Bolgenach, stehend: Engelbert Mennel, Johann Peter Schwärzler (Kellomachar), Fridolin Berkmann, Eduard Fink (Uhrmacher).
Die vier Burtscher Brüder aus Hittisau.
Alois, Albert, Eugen Loitz, Gebard und Eugen Burtscher.
Gemeindeblatt 7.5.1929
Wasserleitungsbau der Firma Zehrer aus Dornbirn vor Felders Garten in Windern.
Vorarlberger Volksblatt 13.6.1929
Ich nehme an, dass Konrad Sutterlüty kurze Zeit Pächter der Linde war.
Gemeindeblatt 25.11.1929
Die Bärentobelbrücke zwischen Krumbach und Riefensberg.
Die Kronenwirtin Anna Mennel starb mit nur 29 Jahren.
Vorarlberger Tagblatt 4.12.1929
Anna Mennel 1900 bis 1929.
Peter Mennel übernahm danach von seinem Onkel Hanspeter das Gasthaus zum Schiff in Heideggen.
Die Weltwirtschaftskrise setzte auch dem Großkaufmann Jodok Lässer zu. Der Holzhandel war total eingebrochen. Er konnte seine Schweizer Franken Kredite nicht mehr mit Franken bedienen und musste einiges an Besitz in Hittisau und in Sibratsgfäll veräussern.
Jodok Lässer 1876 bis 1958.
1930 kauften die beiden Postwirt Söhne Walter und Oskar Natter aus Bezau das Gasthaus Krone von der Familie Lässer. Dies war eine familieninterne Angelegenheit, war ja Tochter Irma seit einigen Jahren mit dem Postwirt Oskar Natter verheiratet.
Gasthof zur Krone.
Bald darauf teilten sich die Brüder die Gasthäuser auf und Walter wurde der neue Kronenwirt in Hittisau.
Er nahm die bekannt gute Köchin Apollonia Kohler aus Müselbach (Plone genannt) von der Post in Bezau mit nach Hittisau. Kurze Zeit später wurde geheiratet. Plone stand nun täglich in ihrer Juppe am Holzherd in der Krone und verwöhnte die Gäste.
Gemeindeblatt 19.1.1930
Der neue Saal im Gasthof zum Kreuz.
Das Gasthaus Alpenrose, Bolgenach 110.
Konrad Schwärzler baute im 'Beckohüsle' an und es entstand eine kleine Gaststube.
Nach dem Ableben seiner Frau Anna zog Peter Mennel mit seinen beiden Kindern Othmar (Mundartdichter) und Rosemarie von der Krone ins Gasthaus zum Schiff zu seinem ledigen Onkel Hanspeter.
Schifflewirt Hanspeter Mennel.
Dort war Ernestine Hipp als Magd beschäftigt. Peter Mennel und Ernestine heirateten 1932.
Aus dieser Ehe sprossen 5 Kinder. Die beiden Söhne starben im Kindesalter.
Nach dem Ableben von Onkel Hanspeter 1935 konnte Peter Mennel das Schiff übernehmen.
Der aus Lingenau stammende Johann Peter Wild (Bossos) heiratete die Urenkelin von Johann Konrad Bechter Magdalena und übernahm das Gasthaus Sonne am Rain 176.
Gemeindeblatt 1.6.1930
Die Kegelbahn auf der gegenüberliegenden Strassenseite besteht bis heute.
Der heutige Besitzer Peter Wild.
Rechts vorne zu sehen das 'Scholdererhus', wo der Kegelbub (Scholderer) für eine Limonade und ein paar Kreuzer nächtelang stand und die Kegel aufstellte.
Peter Wild erzählt: Oft gingen Bauern mit einem Stück Vieh an der Sonne vorbei auf dem Weg zur Viehwaage um es danach zu verkaufen. Vorher kehrte man in der Sonne ein und begann zu kegeln. Danach ging oft ein neuer Besitzer mit dem Stück Vieh nach Hause.
Gasthaus Höfle.
Familie Berkmann: v.l.n.r.: unten: Vater Josef, Josefa, Mutter Josefa, Marianne.
oben: Anton, Xaver, Theresia, Erich.
Der Bregenzerwald Verein erstellte 1930 ein Prospekt.
Gemeindeblatt 26.6.1930
1930 verkaufte der Alt-Sonnenwirt Anton Hagspiel das Anwesen mit der Sonne am Rain 172 an seine Andelsbucher Schwiegereltern Xaver und Annemarie Fink.
Er stieg aus der Autobus Gesellschaft als Gesellschafter aus, kaufte sich in Aach, Deutschland einen Hof und zog mit seiner Familie dort hin.
Eigentlich war geplant, dass später einer von Hagspiel's Söhnen das Anwesen erben würde.
Laura Hagspiel's Schwester Christina Bereuter wurde bereits 1929 Witwe und ist mit ihren beiden Kindern Franz Xaver und Anton zu ihrer Eltern in die Alt-Sonne gezogen. Nach dem frühen Tod von Franz Xaver hat Anton Bereuter die Alt-Sonne später geerbt.
Somit ging die lange Gasthaus Tradition der Familie Hagspiel in der Sonne am Rain zu Ende.
1930 wurde der Gastbetrieb der Alt-Sonne am Rain eingestellt.
Das ehemalige Gasthaus zur Sonne am Rain 172.
Vorarlberger Landeszeitung 31.7.1930
Der Sonnenwirt zu Sippersegg Josef Lipburger war Hauptgläubiger und ersteigerte das Gasthaus Engel am Platz.
Der Engel wurde nun an Konrad Mennel vom Schiffle verpachtet.
Gemeindeblatt 24.8.1930
Gasthaus Höfle.
Gemeindeblatt 8.2.1931
Im Sternen wurde nach dem Weltkrieg bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges Limonade erzeugt.
1930 wurde der Gastbetrieb der Familie Dorner aufgegeben.
Am 4.5.1931 haben Walter Natter und Apollonia Kohler geheiratet.
Vorarlberger Tagblatt 19.5.1931
Vorarlberger Volksblatt 19.6.1931
Die Löwenwirtin Maria Gmeiner mit ihrer Tochter Maria in ihrem geliebten Garten mit dem Bienenhaus hinter dem Löwen.
Gemeindeblatt 5.7.1931
Vorarlberger Volksblatt 28.7.1931
Gasthaus zur Sonne, Sippersegg.
Gemeindeblatt 18.10.1931
Die Bürgermusik Hittisau - Bolgenach vor dem Gasthaus zum Hecht.
Vorarlberger Tagblatt 15.1.1932
Gemeindeblatt 31.1.1932
Reger Verkehr auf dem Dorfplatz - tierisch - mechanisch und musikalisch.
Vorarlberger Volksblatt 28.4.1932
Gasthaus zum Hecht.
Hochzeitsgesellschaft von Vitalis Bereuter und Emma Nenning.
Die beiden Hechtwirt Kinder Arthur und Maria blieben beide ledig. Sie beide halfen ihrem Vater im Gasthaus und in der Landwirtschaft.
Gemeindeblatt 15.5.1932
Norbert Bertolini aus Bregenz zu Besuch im Gasthaus Höfle im Lecknertal.
Katharina hatte den Ochsen von ihren Eltern übernommen und war mit Lehrer Staude verheiratet.
Nach ihrem Ableben wurde der Ochsen verkauft.
Gemeindeblatt 5.6.1932
Josef und Anna Feßler mit Tochter Annele und einer Schwester von Anna Feßler.
Gasthof zur Krone.
Walter und Apollonia Natter mit dem erstgeborenen Sohn Oskar.
Die Prozession zur Schulhauseinweihung zieht am Gasthaus Sternen vorbei.
Das neue Schulhaus wurde am 16.10.1932 eröffnet.
Ende Teil 2.
Ich möchte mich bei folgenden Personen bedanken für die Informationen, Geschichten und das Bildmaterial zur Kopie:
Imelda und Thomas Lipburger Hittisau Sippersegg, Josef Lässer Müselbach Tobel, Anna Steurer Hittisau Nussbaum, Erika und Anton Hagspiel Hittisau Windern, Dietmar Hagspiel Lustenau, Peter Wild Wolfurt, Melitta und Urs Rehm Bolgenach Häusern, Dr. Helmut Bechter Dornbirn, Wolfgang Schwärzler Egg Kammern, Hans Flatz Hittisau Korlen, Sigrid Lässer Hittisau Dornbündt, Erika und Helmut Rinderer Bolgenach, Beate und Werner Hagspiel Sulzberg, Thal, Helga und Dietmar Smrekar mit Tochter Yvonne Hittisau Heideggen, Wendelin Hammerer Egg Großdorf, Marlies Nenning Hittisau Kreuzbühl, Dietmar Nussbaumer Hittisau Platz, Erika und Anton Hagspiel Hittisau Windern, Christine Feuerstein Hittisau Heideggen, Erna und Elisabeth Metzler Hittisau Heideggen, Rosemarie Feurstein Hittisau Platz, Germana Voppichler Hittisau Steinpis, Margreth Schneider Egg Rain, Gabriele Bechter und Rosemarie Feurstein Hittisau Platz, Karin und Günther Fink Heideggen Hittisau, Peter Bechter und Schwester Lydia Hittisau Sütten, Anna und Eugen Reiner Hittisau Bolgenach, Anton Bechter Hittisau Bad, Friedrich Berkmann Hittisau Kirchenbühl, Wilma und Herbert Natter Hittisau Kichenbühl, Fritz Dorner, Bad Dürkheim Deutschland.
Vielen Dank an die Leiterin des Tourismus Büros Hittisau, Frau Veronika Piazza für die Überlassung der Fremdenverkehrschronik von Elisabeth Dorner und vielen anderen Bildern und Prospekten.
Vielen Dank für die Überlassung zahlreicher Bilder und Informationen an Altbürgermeister Konrad Schwarz und Roman Dorner aus Hittisau.
Vielen Dank für das Erforschen vieler Stammbäume an Frau Mag. Elisabeth Wicke aus Mellau und an Jodok Bechter aus Hittisau.
Vielen Dank an Frau Mag. Katrin Netter aus dem Bregenzerwald Archiv für die Überlassung zahlreicher historischer Dokumente.
DANKE.
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Alle meine Blog Beiträge sind unentgeltlich. Aber ich würde mich sehr über einen Besuch in meiner kleinen Bar in Egg, Großdorf freuen.
Klaus Riezler.
Hallo Herr Reizler,
mit Interesse habe ich Ihre Hittisauer Wirtshausgechichten gelesen. Wir kommen seit 1979 jedes Jahr nach Hittisau. Wir waren sehr oft im Gasthaus Ochsen; Hotel Schiff; Pension Bals und weitere. Durch Ihren Bericht bin ich auf einen interessanten Fund gestossen. Es geht dabei um die Bäckersfamilie Nikolaus Ilg. Der Nikolaus Ilg ist ursprünglich in Geislingen, Ostalbkreis, Baden-Württemberg geboren. Er ist durch meine Oma väterlicherseits mit mir verwandt. Ich hätte dazu Fragen in Bezug auf Nikolaus Ilg. Er hat offensichtlich die Bäckerei 1906 verkauft. Ist bekannt wohin er verzogen ist? Da wir heuer wieder nach Hittisau kommen werden, würde mich sehr interessieren wo sich das Haus in dem die Familie Ilg die Bäckerei hatte in Hittisau befindet? Würde mich…
LIeber Herr Riezler,
bin HIttiau verbunden da Frau Wilma Natter die Kronenwirtin meine Schwester ist. Lebe seit 30 Jahren in Thailand und habe ihre Hittisau Archivblogs wirklich genossen. Bei einem naechsen Laendlebesuch kommen wir sicher in die Vernissage. Vielen Dank fuer Ihre tolle Arbeit.