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The Eight Gladies - Born to be free

Gerda Heidegger's zwei grosse Leidenschaften sind/waren der Tanz und die Mode. Gerda ist die zweite Tochter von Roland und Alma Heidegger, geb. Brändle und wohnte mit ihren Eltern und Geschwistern in der Gerbe in Egg. Ihre Mama war ausgebildete Modistin, daher kam wohl Gerda's Interesse für die Mode. Auch die Anfertigung von Kostümen erlernte Gerda von Ihrer Mutter. Gerda studierte die Choreographien der auftretenden Tanzensembles der damals beliebten Fernsehshows genau und nutze sie für ihre Zwecke.


Die Familien Heidegger/Brändle waren nahezu sportbesessen. Roland Heidegger und Tone Brändle waren in der Nachkriegszeit unter anderem auch erfolgreiche Turner bei der Turnerschaft Egg. Ihre Kinder brachten Landes- und Staatsmeistertitel im Turnen und in der Leichtathletik mit nach Hause.

 

Aus der Not einen Tugend machen.

Für die 16- bis 18-Jährigen gab es in den 1970er Jahren im Bregenzerwald so gut wie keine Ausgehmöglichkeiten. In die Tanztenne in Mellau durfte man nicht unter 18 Jahren und im Felsenkeller am Bödele lief keine tanzbare Mainstream Music. Es gab damals allerdings einige private, kleine Hausbars, wo sich die Jungen trafen.


 

Das sollte sich mit den Disco Boys aus Egg ändern.


Mit ihrem selbstgebauten Disco Pult tingelten Arthur Heidegger, Norbert Meusburger und Seppl Wirthsohn nun durch den Bregenzerwald.


Seppl Wirthensohn und Arthur Heidegger bei ihrem ersten Auftritt in der Arche in Egg.


 

Gerda Heidegger's erste Tanzgruppe waren die Disco Girls. Diese auch wechselnde Gruppe bot nun dem jungen Publikum, nach der Choreographie von Gerda, einstudierte Disco Tänze dar und animierte die Wälder Jugend, mitzumachen. Die Kostüme wurden von Gerda entworfen und genäht.


Gerda Heidegger’s Tanztruppe: Jeanette Metzler, Karin Brändle, Christl Brändle, Romy Faisst, Sonja Elmenreich, Mariette Metzler, Gerda Heidegger.


Norbert Meusburger, Arthur Heidegger.


 

 

Vorarlberger Nachrichten 10.1.1979


 

Nach den Disco Girls formierte Gerda Heidegger eine neue Damen Tanzgruppe.

Wiederum entwarf und nähte die Modistin Gerda Heidegger sämtliche Kostüme und studierte mit den jungen Damen die Choreographien ein. Wenn man richtig gut wäre, könnte man ja vielleicht öffentlich auftreten und ein kleines Taschengeld verdienen.

Die Gladies waren geboren. Gerda's Ladies = Gladies.


The Eight Gladies. (v.l.n.r.)

Theresia Voppichler, Lilly Bereuter, Ingrid Rehm, Michaela Geiger,

Choreographin Gerda Heidegger,

Lucia Flatz, Christl Brändle, Ottilie Albrecht, Annegret Flatz.


Die Gladies waren allesamt in der Turnerschaft Egg. Ingrid Rehm, Christl Brändle, Annegret Flatz und Theresia Voppichler mit Staatsmeistertiteln im Einzel und/oder in der Mannschaft.


 

Generalprobe am 6. Jänner 1979 für den 1. Auftritt beim Turnerball im Löwensaal in Egg.


Nummer: La Bionda - One for you, one for me.



 

Natürlich machte man auch bei der neuen Prinzengarde mit. Die Kostüme hat übrigens Alma Brändle genäht.


 

Die legendären Heimatabende im Löwensaal waren in die Jahre gekommen.


Diese Heimatabende waren gleichermaßen beliebt bei Urlaubsgästen und Einheimischen. Seit den 1960er Jahren wurden diese in der Sommensaison angeboten. Oft wurden die Privatzimmervermieter von ihren Gästen eingeladen. Es spielten Tanzkapellen wie die Rogledis, Trocaderos und andere zum Tanz ein, während dazwischen Trachtengruppen, wie zum Beispiel die Vorklostner Trachtengruppe Rosengarten und andere, die Gäste unterhielten.


Eine zeitlang hat 'Poscht Friedl' die Abende moderiert. Er unterhielt sich mit den Gästen auf Englisch, Französich und Holländisch. Kein Gast hat ihn jemals verstanden, aber das ist eine andere Geschichte.


Die Trachtengruppe Rosengarten unter der Leitung von Karl Wieser 1968.


Nun entschied man sich alle 14 Tage für ein modernes Alternativprogramm mit den Eight Gladies, statt den Trachtengruppen. Die Damen führten fünf verschiedene Tänze auf, mit fünf verschiedenen Kostümen, wohlgemerkt.


Probe für den Heimatabend.

James Last Nummer.




 

In dieser Zeit schuf man im Vorarlberger Turnerverband die Kategorie Rhytmische Sportgymnastik. Dies war natürlich ein gefundenes 'Fressen' für unsere tanzbegeisterten Turnerinnen aus Egg.


Training für die Landesmeisterschaft Gymnastik am 7.7.1979 in Lustenau.


Die zwei Ausnahmeturnerinnen Christl Brändle und Ingrid Rehm.



Auf Anhieb schaffte man in der Pflicht den 1. Rang und einen 4. Gesamtrang.

 

Bei der Nikolausfeier im Vorraum der Hauptschule im Dezember 1979.


Bei der Weihnachtsfeier im Gasthof zur Taube. Die Taube war das Stammlokal der Gladies.


 

Nun gab es auch Auftritte außerhalb der Gemeinde Egg.


Die Samba Nummer beim Tennisball am 6. Februar 1980 in der Tanztenne Mellau.




Tennisball in der Tanztenne Mellau mit Friedl Metzler aus Andelsbuch.


Vorarlberger Nachrichten 27.1.1980


 

Christl Brändle's Maturaball im Löwensaal in Egg.



 

Auftritt bei der Maschinenring-Tagung im Löwensaal am 28.2.1980




 

Heimatabende im Löwensaal am 25.7., 8.8. und 22.8. 1980.



 

Photoshooting beim Gymnasium.



 

Training für die Landesmeisterschaft in Lustenau 1980.





Landesmeisterschaft der Rhytmischen Sportgymnastik am 29. Juni in Lustenau 1980,

3. Gesamtrang.



Die Neue.


 

Auftritt in der Kneipp- und Kuranstalt Lingenau bei Hans Hammerer.


Vorarlberger Nachrichten 15.10.1980


 

Die Faschingsparty in der Taube 1981.






Norbert Meusburger


Richard Natter an der Gitarre.




Tierstimmen Imitator Franz Eberle.


 

Die 4. Vorarlberger Sektionsmeisterschaften am 31.5.1981 in Röthis.



Nach einer unfairen Bewertung (laut Christl Brändle) schafften die Gladies nur den 5. Gesamtrang.

 

Bei einem Heimatabend im Löwensaal.


Nummer: I'm singing in the rain.




 

Die Faschingsparty 1982 in der Taube.



Erika Bertolini und Ingrid.


Richard Natter und Markus Isenberg.


Seppl Waldner.


Ingrid Rehm und Gerda Heidegger.


 

Heimatabend in Alberschwende.






Diese jungen Leute wollten offensichtlich Spass und sie wollten Ausgehen. Anstatt herumszujammern haben sie das Zepter in die Hand genommen und standen im Rampenlicht.

 

Nach dieser Saison trennten sich die Eight Gladies. Die Mädels waren erwachsen geworden. Ingrid Rehm hat nach einem schweren Turnunfall bereits 1976 mit dem Leistungsport aufgehört, Christl Brändle 1978 nach dem immer größer werdenden Trainingsdruck. Beide waren hoffnungsvolle Spitzenturnerinnen. Die Gladies waren genau der richtige Ausgleich zur rechten Zeit mit viel Spass ohne viel Druck.


Nun beschlossen Ingrid und Christl für ein halbes Jahr durch die Vereinigten Staaten von Amerika zu tingeln.


Verabschiedungsparty vor der Abreise nach USA.


Gerda Heidegger konnte es nicht lassen. Als Jane Fonda's Aerobics Tanzgymnastik auch bei uns wie eine Bombe einschlug, fuhr Gerda direkt nach München und absolvierte einen Jane Fonda Aerobics Kurs. Nun füllte sie abermals die Säle und Klassen mit ihren angebotenen Aerobics Kursen.

 

Das Beste kommt wie immer zum Schluss.


Auch Gerda Heidegger brauchte eine Veränderung. Sie wollte als Modistin Geld verdienen. Autodidaktische Modistin wohlgemerkt, im besten Fall von der Mama abgeschaut. Für die nächsten fünf Jahre verschwand sie mit ihrer Freundin Renate Steurer aus Bezau nach New York an die Lower East Side. Dort gründeten die beiden Bregenzerwälder Damen das Modelabel REGARA und waren damit auch erfolgreich.


Eine der ersten Sendungen des ORF Formats 'Vorarlberg Heute' mit einer sehr jungen Angelika Böhler.




Vielen Dank Gerda für Dein Engagement für die Egger Jugend.


 

Ich darf mich für die verwendeten Bilder und Information recht herzlich bedanken bei: Gerda Heidegger, Ingrid Hammerer, Christl Kohler und Arthur Heidegger.


 

Dieser Bericht is ein kleiner Auszug der digitalen Bilderbuch Chronik 'Egger Dorfgeschichten von 1850 bis 2025', die pünklich zum Jubiläumsjahr 2025 erscheinen wird.


 

Der Archiv Blog von Klaus Riezler ist ein Medium des Egger Kulturvereins

Infos und Tickets zu den monatlichen Veranstaltungen findet ihr hier:



 

871 Ansichten1 Kommentar

1 Comment


Guest
Oct 13

Eight Gladies: Solche Engagements sind bewundernswert, nämlich das Engagement der jungen Damen, aber auch das von Klaus Riezler, der uns Lesern die Vergangenheit lebendig werden lässt.. P.S.: Ich frage mich, ob die Mädels noch in ihre Tanzkostüme reinpassen bzw. reinpassen würden.

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