Das machst du sicher nur einen Sommer, sagte Freund Bruno Natter zu Wise. Der junge ungestüme und ungezähmte Wise aus Großdorf hatte nämlich soeben die Hirtschaft der Grossalpe Halden übernommen. Das war im Jahr 1990. Zumindest vier seiner fünf Söhne wurden und werden mit Spitznamen Wise gerufen. Wer ist dieser Mann? Was ist das für ein Mensch? Für mich Munition genug auf diesem Weg Wise näher kennen zu lernen. Ich begebe mich nach Schönenbach und treffe Wise auf seiner Alpe. Ja er ist immer noch da, nach 32 Jahren.
In diesem Beitrag gibt es aber auch Historisches zu sehen und zu lesen über die Alpe Halden, die Jagd, die Holzverkäufe und die Wirtschaften in Schönenbach.
Der Beitrag wird in zwei Teilen erscheinen.
Alois (Wise) Metzler wurde 1967 als eines der 5 Kinder der Familie Hans Metzler geboren. Er wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern in Großdorf, Widin auf. Bereits 1981 und 1982 war er auf der Alpe Halden als Pfister tätig. Sein älterer Bruder Otto hatte damals die Hirtschaft der Alpe Halden. Ein weiterer Pfister war damals Günter Baurenhas aus Hirschau, heute besser bekannt als Tippe Toppe aus dem Bärle in Mellau.
1983 war er einen Sommer im Helbock's Tobel.
Danach machte Wise eine Metzgerlehre bei Peter Greber in Egg.
Nach dem Präsenzdienst 1987 war er Hirte in den Voralpen Vordere und Hintere Stellen in den Egger Bergen.
Die Alpe Halden liegt auschliesslich auf Bezauer Gemeidegebiet. Man muss sich geografisch etwas auskennen um zu verstehen, dass die Gemeinde Bezau im Gebiet der Halden Hochalpe an Schoppernau, Egg und das Klein Walsertal grenzt.
Dieses Video zeigt eindrücklich die Schönenbacher Siedlung und dahinter die einsame Hütte der Alpe Halden- Hof, getrennt durch den Höllbach.
Die beiden Schochen von anno dazumal bilden für uns das Eingangstor zur Alpe Halden und zum eigentlichen Blog Beitrag.
1946 wurde ein Beschluss gefasst, die Halden - Hof Hütte neu zu bauen.
Dieses Gemälde zeigt die neu erbaute Hütte im Lager Halden - Hof.
Das Bild hängt in der Stube von Hubert Moosbrugger (Gäbars), Bizau. Sein Vater Tone machte nach dem 2. Weltkrieg das Probejahr als Jagdaufseher bei Leonhard Rüf in Schönenbach.
Anna Felder/Fetz und Laura Walch/Moosbrugger (Ruppo Sepples)
Bevor ich mit der Geschichte beginne, erscheint es mir wichtig darzustellen, dass ich die Thematik der Älplerlei sehr wohl verstehe und auch selber als Bub erlebt habe. Auf den Galtalpen liegen oft Romantik und Tragik nah beieinander. Deshalb ist es besser, wenn man weiss, wovon man berichtet.
Mein Vater stammte aus Hirschegg im Klein Walsertal. Er hatte schon als Bub Alpererfahrung.
Oben links mein Vater mit 17 Jahren (1948) und daneben mein Walser Opa Gallus Riezler auf der oberen Walmendinger Alpe in Mittelberg, Klein Walsertal.
Mein Walseropa war viele Jahre Schneeknecht auf Ifersgunten, da die Walser im Notfall viel schneller Vorort sein konnten. Damals war der Traubenwirt in Egg Jodok Brenner Alpmeister in Ifersgunten und mein Opa war mit ihm ein Leben lang befreundet.
Gallus Riezler.
VN 24.8.1978
Gallus Riezler und Albrecht Matt.
Nachdem mein Vater 1950 in den Bregenzerwald kam, war er einen Sommer auf der Alpe Gunten in Mellau, unterhalb der Hangspitze bei Oswald und Ernst Sutter, Mellau.
Dann war er Senn auf der Alpe Schetteregg.
Mein Vater in der Mitte.
Nach der Heirat mit meiner Mutter 1955 zogen wir 1958 gemeinsam auf die Alpe Pisi in Schoppernau.
Das bin ich mit eineinhalb Jahren in der Voralpe Hoambergle.
Meine Schwester und ich mit der Mama im Pisi 1959.
Klaus der Älpler. Mit Stecken, Göltling, Schneazar und Glas, genau wie Wise.
Mein Vater beim Heimziehen in Reuthe.
Meine Mama.
1964 hatten wir die Hirtschaft auf Ifersgunten.
Meine Mama.
1965 auf der Alpe Ifersgunten. Rechts meine Mama und meine Schwester.
1968 waren wir auf der Melkalpe Obere Finne (Erles Finne)
Der Schulweg von meiner Schwester und mir im Frühjahr und Herbst für 14 Tage.
Ich denke heute mit Wehmut zurück an meine Älplerjahre als Kind. Es war ein einzig grosses Abenteuer.
Die Ifersgüntler Kapelle wurde aus den 'Strickfleken' der alten Hütte gebaut. Auf der linken Seite hinter einem Bastkränzchen versteckt, findet man das hier. Mein Däta hatte sich damals wie alle Hirten im Stüble verewigt.
Wenn man eine Geschichte über die Alpe Halden und die Hochalpe macht, kommt man nicht umhin, die ganzjährig bewirtschaftete Schwarzwasserhütte zu erwähnen.
Die Hütte gehört dem deutschen Alpenverein und steht auf der angrenzenden Schwarzwasseralpe.
Zwei Personen gehörten einfach zur Schwarzwasserhütte. Die langjährige Wirtin Rösle Wüstner aus Mellau und der aus dem Trentin stammende Wirt Orlando Zambelli.
Mein Walseropa hat mit dem ältesten Sohn, meinem Vater, während und nach dem zweiten Weltkrieg viele Schmugglertouren in den Bregenzerwald gemacht.
Gallus und Leopold Riezler.
Man ist damals von Hirschegg aus losgegangen, immer mit einem 50 kg Pack auf dem 'Reaf'. Im Sommer ist man immer über das Starzeljoch oder das Gerach, im Winter mit den Schi je nach Schneelage und Lawinengefahr über die Starzel, das Steinmandl oder über das Hahnenköpfle. Das Ziel und Verteilerzentrum war immer bei der Familie Getsch/Wüstner in Mellau. Dort hat man übernachtet und ist am folgenden Morgen mit einer Gegenfuhre wieder losgezogen. Geschmuggelt wurde von lebenden Lämmern bis zu Nähmaschinen einfach alles. Auf der Schwarzwasseralpe und in Schönenbach musste musste man sich an den Zöllnern vorbeischleichen.
Aus dieser Verbindung heraus ging das Rösle Wüstner aus Mellau damals auf die Schwarzwasserhütte.
Die Großalpe Halden.
Die Alpe Halden ist nach der Alpe Schadona mit ca. 1700 ha., der Alpe Ifer mit ca. 1100 ha. die drittgrösste Alpe im Bregenzerwald mit ca. 1000 ha. Fläche. Zum Vergleich hat die Gemeinde Langenegg die gleiche Fläche wie die Alpe Halden.
Bis zum Jahr 1680 gehörte die Alpe Obere Felle auch zur Alpe Halden.
Es gibt hier 305,5 Weiderechte für bis zu 470 Stück Galtvieh. Als Wise 1990 angefangen hat, haben sich 180 Besitzer die Weiderechte geteilt.
Die verschiedene Lager der Alpe werden nach dem Rhythmus der Jahreszeiten (Vegetationsstufen) bestossen.
Wise hat mir in Gesprächen das Gefühl gegeben, dass er sich sehr für die historische Geschichte der Alpe Halden und von Schönenbach interessiert.
Nun, lieber Wise, das kannst Du gerne haben. Dann musst du halt noch ein wenig ausharren, bis deine Geschichte drankommt.
Historischer Überblick laut Werner Vogt, erschienen im Bregenzerwald Heft 1996.
Mal sehen, was die österreichische Nationalbibliothek in Wien so alles hergibt über die Alpe Halden.
Den ältesten Zeitungseintrag, den ich gefunden habe, stammt aus dem Jahr 1832. Damals wurde ein Weiderecht für 30 Gulden versteigert.
Bregenzer Wochenblatt 2.3.1832
Vorarlberger Landeszeitung 4.3.1876
Die grosse Eigenjagd der Alpe Halden war seit jeher ein grosser Wirtschaftsfaktor. Vermutlich hat damals Ferdinand von Schwerzenbach aus Bregenz die Jagd ersteigert.
Vorarlberger Landeszeitung 30.10.1883
Auch das reiche Waldgebiet der Alpe Halden war ein wesentlicher Geldbringer für die Alpbesitzer.
Vorarlberger Volksfreund 18.8.1883
Die Maul- und Klauenseuche war seit jeher eine furchtbare Plage, die oft die Bauern an den Rand des finanziellen Ruins brachten. Darunter litt damals übrigens auch der aufkeimende Tourismus, da oft ganze Gemeindegebiete abgesperrt werden mussten.
Vorarlberger Volksblatt 21.6.1889
Vorarlberger Landeszeitung 15.4.1893
Vorarlberger Volksblatt 16.1.1896
Die Entgegnung ließ nicht lang auf sich warten.
21.1.1896
1906 wurde unter der angrenzenden Alpe Ifer die Schneckenlochhöhle entdeckt.
Linzer Volksblatt 6.10.1906
Für die umliegenden Alpen und Vorsäße war Schönenbach ein wichtiger Ankerpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Schönenbach wurde urkundlich erstmals 1491 erwähnt.
Wirtshausgeschichte(n) aus Schönenbach aus der Zeit bis heute.
Die der Subersache am nächsten stehende Hütte (Broseles) war von 1850 bis 1880 das Gasthaus zum Adler. Der Adler war damals das einzige Gasthaus in der Vorsäßsiedlung.
Dies ist der genaue Wortlaut laut Volkskundler Werner Vogt.
Mittlerweile bin ich überzeugt, dass das nicht stimmt. Einige alteingesessene Schönenbacher sagen alle, dass die Hütte dahinter (Christians Hütte), der Adler war. Vollends überzeugt hat mich Hilda Dünser, die mir Folgendes erzählte: Theresia Rüscher von Christians Hütte habe immer erzählt, dass bei ihnen das alte hölzerne Schild vom Adler als Deckel für die 'Suzügstando' benutzt wurde. Forrest Gump hätte gesagt: Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Nachweislich sind im Katasterplan (Urmappe) von 1857 eine Kapelle und (1) Wirtschaft in Rot dargestellt und das ist das Gasthaus Löwen.
Josef Anton Dietrich war Rösslewirt von Schönenbach und Bartle Egender der Urgroßvater von Hubert Egender.
Vorarlberger Landeszeitung 4.6.1892
Sir John Oakley Maund war damals Jagdpächter der Jagd von Hirschau bis an die Lechtaler Grenze und war Besitzer der Villa Maund in Hopfreben.
Ein wahrlich köstliche Geschichte aus der guten alten Zeit. Auch der Löwenwirt von Schönenbach war daran beteiligt,.
Vorarlberger Volksblatt 24.6.1892
Priestermangel - damals wie heute.
Vorarlberger Volksblatt 2.10.1894
Die Jagdherren von Schwerzenbach aus Bregenz.
Das Jagdgebiet reichte vom Gopf, über den Hirschberg, Diedams, Schönenbach bis an die Klein Walsertaler Grenze. Vielfach wurden betuchte Freunde und Geschäftspartner eingeladen.
Jagdgesellschaft vor dem Gasthaus Löwen in Schönenbach 1895.
Jagdgesellschaft in Schönenbach 1898 vor dem Spatzenheim.
Die von Schwerzenbachs sind ein altes Züricher Ratsgeschlecht.
Ein Ferdinand von Schwerzenbach taucht in meinen Recherchen 1854 als Seidenfabrikant in Bregenz auf. Er war mit der Tochter des Großtextilers Jenny aus Hard verheiratet. Er verstarb 1885. Der Kennelbacher Textil- Elektro Magnat Schindler, auch aus der Schweiz stammend, war übrigens auch mit einer Jenny Tochter verheiratet. Was alle gemeinsam hatten? Den reformierten Glauben; sie waren alle evangelisch.
Sein einziger Sohn Carl wurde 1850 geboren. Gewohnt hat man im Palais Schwerzenbach nahe dem Leutbühl in Bregenz. 1872 wurde Ferdinand von Schwerzenbach Obmann des neugegründeten Verschönerungsvereines Bregenz. Carl von Schwerzenbach war ein grosszügiger Gönner der Dilettanten Bühne Thalia in Bregenz. Er war ab 1883 Gesellschafter in der Firma seines Vaters und Archäologe. 1893 wurden in von Schwerzenbach's Jagdrevier in Reuthe zwei Wilderer erwischt und zu schwerem Kerker verurteilt. Carl von Schwerzenbach übernahm ab 1901 den Landesmuseumsverein. Er finanzierte zum Großteil die Römerausgrabungen in Bregenz, die auch in seinem Garten gefunden wurden.
VN 19.5.1979
Wie die Familie von Wrangel nach Schönenbach kam.
Dr. Karl Gustav Freiherr von Wrangel heiratete 1908 eine Tochter von Carl von Schwerzenbach.
Vorarlberger Landeszeitung 13.6.1908
Wrangel, auch Wrangell, ist der Name eines deutschbaltischen Adelsgeschlechts. Die Herren, Freiherren und Grafen von Wrangel zählen zu den namhaftesten Geschlechtern des baltischen Uradels. Zweige der Familie bestehen bis heute in Deutschland, Schweden und im Baltikum.
Dieser Karl Gustav durfte bleiben. Warum? Es waren der schwedische Feldmarschall Carl Gustav von Wrangel und seine Mannen, die 1647 nach der Schlacht an der Roten Egg von den weissen Jüpplerinnen aus dem Bregenzerwald hinaus gejagt wurden. (Mittlerweile bezweifeln die Historiker, dass sich das so zugetragen hat, aber für meine Geschichte passt das sehr gut.)
Ich finde es sehr spannend, dass von dieser berühmten Familie die Nachkommen in Schönenbach und den umliegenden Alpen Besitz haben und einige noch immer die Sommerfrische dort verbringen.
Carl von Schwerzenbach starb 1926 in Bregenz. Sohn Walter von Schwerzenbach betrieb die grosse Jagd weiterhin.
Links zu sehen die Jagdaufseherhütte der Familie von Schwerzenbach (Spatzenheim) und rechts das Gasthaus zum Löwen von Gallus Greber.
Links: Das mächtige Jagdhaus der Familie von Schwerzenbach wurde laut Elenore von Schwerzenbach 1900 fertiggestellt. Dort befand sich vorher eine kleine Hütte.
Mitte: Das Spatzenheim war weiterhin die Unterkunft für den Jagdaufseher.
Rechts: Das Gasthaus zum Löwen wurde 1898 von Gallus Greber aufgestockt.
Diese Ansicht zeigt die Situation von 1910.
Das Gasthaus zum Rössle mit Gemischtwarenhandlung. Ausserdem befand sich hier eine k.k. Salz- und Tabakverschleissstelle, beides mit besonderer kaiserlicher Erlaubnis, sowie eine Posthilfstelle während der Vorsäßzeit.
Links das Gasthaus Rössle von Josef Anton Dietrich und rechts die Hütte von Jakob Dietrich.
Dieses Sterbbild des Vaters von Josef Anton Dietrich beweist, dass es das Rössle vermutlich schon lange vor 1890 gegeben hat.
Der Löwen wurde 1898 aufgestockt.
Österreichische Alpenpost Heft 8 1899 (Gallus Greber hatte ein 2 Jahresabos gekauft und dieses Inserat wurde die nächsten 24 Monate in diesem Magazin veröffentlicht.)
Auch eine Postkutschenverbindung (Stellwagen) wurde für die Gäste ab Bizau angeboten.
Vorarlberger Volksblatt 26.6.1903
Später war die Kilbe am Peter und Paul Tag ( 29.Juni) immer im Gasthaus Rössle im Saal.
Das Rössle hat links einen Anbau erhalten.
Gallus Greber hat den Löwen kurz vor seinem Tod verkauft.
Vorarlberger Volksfreund 15.2.1908
Das Gasthaus zum Löwen.
Gemeindeblatt 22.5.1904
Löwenwirt Gallus Greber ist am 16.6.1908 verstorben.
Gallus Greber hat auch das Rössle in Bezau, Kriechere gehört, dass nach seinem Tod versteigert wurde.
Vorarlberger Volksblatt 24.7.1908
1908 wurde das Gasthaus Rössle in Schönenbach aufgestockt. Es wurden nun auch Fremdenzimmer angeboten und über dem Stall befand sich ein Tanzsaal.
Zeitzeuge Engelbert Dünser hat bei Veranstaltungen so manche Keilerei der Älpler in den frühen Morgenstunden im Rösslesaal miterlebt.
Wie man hier lesen kann, hat Jochum den Löwen zunächst verpachtet.
Vorarlberger Volksfreund 2.2.1910
Hier wurde das Rössle wohl umgetauft.
Der Löwenwirt wurde 1911 per Gericht geschäftlich entmündigt.
Bludenzer Anzeiger 21.10.1911
Vielleicht schon jetzt, aber spätestens in den wirtschaftlich schlechten zwanziger Jahren ging der Löwen wohl in den Besitz von Walter von Schwerzenbach über. Ab diesem Zeitpunkt war der Löwen immer verpachtet.
Auch sein Sohn Alois war Jagdaufseher.
Der Bizauer Leonhard (Läatle) Rüf wurde von Walter von Schwerzenbach als Jagdaufseher angestellt und seine Frau Maria Katharina (Gäbars Mik) war für den Löwen zuständig.
Vorarlberger Volksblatt 11.6.1926
Auch im Löwen wurden nun Fremdenzimmer angeboten.
Ab 1930 war die Strasse nach Schönenbach halbwegs ausgebaut und konnte mit Autos befahren werden. 1938 wurde die Strasse bei einem schlimmen Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogen. 1940 suchte der Bezauer Bauunternehmer Markus Gailberger aus Bezau für eine Bewilligung von 60 Kriegsgefangenen an. Die Strasse wurde mit französischen Kriegsgefangenen wieder hergerichtet.
Markus Gailberger auf seiner Triumph.
Daran erinnert noch heute das 'Franzosobrünnele' an der Schönenbacherstrasse, nahe der Abzweigung zur Langenalpe.
Unterwegs nach Schönenbach um 1945.
v.l.n.r.: Theresia Moosbrugger/Ratz, Maria Moosbrugger/Zürcher.
In den 1970er Jahren wurde die Strasse staubfrei gemacht (geteert).
Soviel zum Strassenbau.
Mittlerweile war Walter von Schwerzenbach Jagdpächter und Dr. Gustav von Wrangel war sein Schwager.
Vorarlberger Landeszeitung 6.10.1928
Jagdaufseher Alois Egender mit Frau Anna Maria.
Vorarlberger Jagdausstellung in Bregenz.
Vorarlberger Volksblatt 10.7.1929
Das Jagdhaus Egender.
Vorarlberger Volksblatt 22.7.1929
Die Hütte links von der Kapelle von Seftone Wolf und darüber das Jagdhaus Egender.
Vorarlberger Landeszeitung 12.6.1930
In der beginnenden Weltwirtschaftskrise haben arbeitslose Zimmerleute und Handwerker Alois Egender gebeten, ein neues Jagdhaus errichten zu dürfen.
Das neue Jagdhaus bot Jägern und Jagdherren Unterkunft und Verpflegung.
Anna Maria und Alois Egender.
Links zu sehen das mächtige Jagdhaus der Familie Egender.
Seftone Wolf konnte sich keinen Neubau leisten und verkaufte den Brandplatz an die Vorsäß-Agrargemeinschaft. Laut Statut durfte dort bis heute keine neue Hütte erbaut werden.
1931 verstarb der Rösslewirt.
Innsbrucker Nachrichten 5.5.1934
Eine Ansichtskarte mit dem Poststempel.
Laut Engelbert Dünser waren die Tabak Trafik und die Poststelle eine zeitlang auch im Spatzenheim untergebracht.
Vor Ausbruch des 2. Weltkrieg und danach war die Familie Anton Moosbrugger (Gäbars am Platz in Bezau) Pächter vom Löwen bis 1948.
Prospekt nach dem Anschluß an Nazideutschland.
Vorarlberger Tagblatt 31.3.1939
Nach dem 2. Weltkrieg hatten der gebürtige Kitzbühler Josef Oberhauser und seine Frau Franziska Sutter aus Mellau 6 Jahre lang das Rössle bewirtet.
Von 1949 bis 1966 war die Familie Rudl Broger aus Bezau Pächter vom Löwen.
Einkehr im Löwen 1949.
v.l.n.r. vorne: Tierarzt Jodok Sutterlüty aus Großdorf mit seinem berühmten Schimmel, Elisabeth Bitschnau Kreuzwirtin aus Mellau, Anton Hänsler Bürgermeister aus Mellau, Eduard Lerchenmüller Mellau. hinten: Katharina Broger mit Sohn Josef und Tochter Theresia, Aushilfe Anna Halbeisen.
1952. Rudl Broger und Bartle Egender.
Die Schönenbacher am Schlaud (Filz) heuen.
1954 erhielten die Schönenbacher eine zentrale Wasserversorgung mit einem Hochspeicher.
Eine zeitlang war Anna, Tochter von Hermann Dietrich (Gasthaus Schwanen Bizau) Rösslewirtin.
1958 und 1959 waren Ambros (Gäbar) und Lina Moosbrugger von Bezau, Brugg Pächter vom Rössle.
Der Einsiedler von Schönenbach.
Diese Geschichte habe ich dankenswerterweise von Erwin Feldkircher aus Bezau erhalten.
Von 1960 bis 1972 hatten Albert und Irma Metzler aus Bizau das Gasthaus Rössle gepachtet..
VN 22.6.1962
1962 vor dem Rössle.
v.l.n.r.: Frieda Felder, Gottle Irma Dobler, davor Irmgard Felder, Maria Felder, davor Herbert Dobler, Roswitha Schäffler, davor Georg Felder und Werner Dobler.
1963 vor dem Rössle.
v.l.n.r.: Mathilde Gmeiner - Mama von Irma Metzler, Irma Metzler, Gast Elisabeth Brücker, Rösle.
1965 wurde in Schönenbach die Gemeinschaftssennerei errichtet.
1966. Irma Metzler mit Tocher Huberta.
Tone Dünser und Albert Metzler
Gasthof Rössle.
1967.Oma Mathilde Gmeinder und Huberta vor Jodok Dietrich's Hütte.
Von 1967 bis 1972 waren Klara und Frieda Moosbrugger (Gäbars) aus Bezau für den Löwen zuständig.
Albert Metzler und Tone Dünser im Rössle.
Hedwig Dünser und Irma Metzler bei der Knödelproduktion in der Rössle Küche.
v.l.n.r.: Tone Greber aus Schwarzenberg (Vater von Landesveterinär Norbert Greber), Albert Metzler, Gäste.
Hedwig Dünser und Irma Metzler.
Alpabzug vor dem Gasthaus Rössle.
Anna Maria und Alois Egender vor ihrem Jagdhaus.
Ein Alois Troy soll kurze Zeit im Rössle gewirtet haben.
Danach waren Seffa und Walter Greber aus Bezau im Rössle.
Die Familie Anton und Hermina Sohler aus Großdorf, Fallenbach hatten ab 1974 das Rössle gepachtet und hatten mit Fridolin Dietrich bereits eine mündliche Kaufvereinbarung. Nach dem plötzlichen Tod von Fridl fiel das Rössle dann den Erben zu.
VN 10.8.1976
Fridl war über viele Jahre für die Zustellung der Post in Schönenbach verantwortlich. Sein HMW Moped ging in die Geschichte ein.
Der Gasthaus Betrieb im Rössle wurde im Herbst 1976 eingestellt.
Anklicken, geniessen und weiter schmökern.
Schönenbach wurde für Wanderer nun noch einfacher erreichbar.
VN 1.7.1972
Ab 1973 war Maria Wirth (Schnidars) aus Bezau Pächterin des Löwen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Mama und Schwester Irmgard erlebte der Löwen eine neue Blütezeit.
Der Löwen in den 70er Jahren.
Maria Wirth mit Sohn Patrick.
Das Jagdhaus Egender in Schönenbach.
Schirennen an Silvester 1975 in Schönenbach, organisiert von der Familie Egender.
Jahreshauptversammlung Alpenverein Hinterbregenzerwald.
VN 3.12.1976
Schönenbacher Sommerkränzchen im Löwen.
Artur Natter und Wolfgang Metzler im Löwen.
VN 2.2.1977
1977 wurde das Jagdhaus von Hans und Gertrud Egender zu einem Gasthaus umgebaut und im August eröffnet. Dies wurde erforderlich, da Gertrud nicht mehr länger die Jagdgesellschaften illegal verköstigen konnte.
Bereits im Winter 1977/1978 wurde die neue Skistation Schönenbach mit 16 Gästebetten beworben.
Im 'Egender' befand sich auch das erste Telefon. Anfänglich noch batteriebetrieben wurde das Funktelefon mit einer Funkstation in Sibratsgfäll installiert.
Anna Maria und Alois Egender sind beide 1978 verstorben.
Illustre Gäste im Löwen.
Auf der Bank v.l.n.r.: Elfriede Gmeiner und davor Peter Gmeiner (Gides), Katharina Broger, Elenore von Schwerzenbach, Hilda und Engelbert Dünser, vorne: Freiherr Joost von Wrangel, Inge von Schwerzenbach.
Die Anfänge der Loipe.
VN 12.1.1979
Ab Sommer 1979 lieferte das Kleinkraftwerk von Wilfried Dünser Strom für die Schönenbacher.
Hans und Gertrud Egender mit Anna und Artur Natter im Jagdhaus Egender.
Maria Erath im Löwen.
1980. Vier Generationen im Löwen: Großmama Maria Meyer, Maria Wirth mit Tochter Katja und Mama Frieda.
Löwen Chefin Maria bei der Arbeit.
Die Löwen Bedienungen Christa Metzler und Maria Erath.
1986. Frieda Felder mit Enkelin Tamara und einer Küchenhilfe im Löwen.
Landeshauptmann Herbert Keßler und Landesrat Sigi Gasser im Löwen.
Schönenbach wird Autofrei.
VN 23.8.1986
Das Jagdhaus Egender
Hans und Gertrud Egender.
1987. Der Bierleitungsreiniger 'Gores Seppo Kaschpa' aus Egg mit Hubert Wirth und Gottfried Greber.
VN 1.8.1987
1987. Das kalte Buffet im Schopf des Löwen. Hochzeitsgesellschaft Hubert Dorner, Andelsbuch.
Hanserg, Schönenbacher Senn aus Langenegg.
1989. Engelbert Dünser und Frieda Felder im Löwen.
1989. Frieda Felder und Wilfried Dünser im Löwen.
Der letzte Tag im Löwen am Saisonabschluss 14.10.1990.
298 Portionen Käsknöpfle, 150 andere Essen und jeden Menge Kuchen am Nachmittag.
Maria Erath mit Engelbert und Hilda Dünser und Hubert Wirth.
Maria Wirth war die letzte Pächterin im Löwen und nach gut 100 Jahren schloss das Gasthaus zum Löwen 1990.
Nach dem Ableben von Hans Egender 1996 übernahm Tochter Elisabeth das Gasthaus zusammen mit ihrem Ehemann Bruno Ratz aus Egg.
Die Käsknöpfle im Egender in Schönenbach wurden spätestens jetzt weltberühmt.
2013 wurden Elisabeth's Bruder Hubert Egender und seine Frau Mariette Besitzer des Anwesens in Schönenbach.
Man entschloss sich für einen Neubau, da auch Tochter Andrea bereit war, das Gasthaus weiterzuführen.
Hubert und Andrea Egender mit dem ausführenden Architekt Jürgen Hagspiel aus Lingenau.
Im November 2013 wurde das stolze Gasthaus eröffnet.
Man darf Architekt Jürgen Hagspiel und der Familie Egender gratulieren.
Die Bilder des Neubaus stammen von der Homepage von Jürgen Hagspiel.
Übrigens gab es immer wieder Kritik der sogenannten 'Studierten', die in verschiedenen Zeitungen forderten, Schönenbach in Schönebach umzutaufen. Dagegen haben sich die Schönenbacher immer wacker gewehrt. Und das obwohl im Dilaket wir ja eigentlich auch 'Schöanobaa' sagen.
Nun aber wieder zur Alpe Halden.
Die Schinderhütte um 1910. (Die Erklärung der Schinderhütte erfolgt etwas später.)
Georg, Antonia und Eugen Feldkircher Bezau.
Vorarlberger Volksblatt 20.1.1911
Vorarlberger Landeszeitung 19.8.1920
Ursprünglich hatten hauptsächlich Bauern der Gemeinden Bezau, Egg, und Alberschwende Weiderechte der Alpe Halden und es wurde abwechselnd von Alberschwende über Sibratsgfäll, über die Bezegg und den Rimsgrund, oder über die Egger Berge zum ersten Lager Halden - Hof aufgetrieben und im Herbst am Heiligkreuztag am 14. September wieder abgetrieben
Es gibt bis heute 3 Alpmeister in Bezau, Egg und Alberschwende und einen Obmann.
Wir blicken nun zurück in den Vergangenheit, obwohl sich am Aufzugsmodus bis heute nicht viel verändert hat.
Aufzug war am 17. oder 18 Juni mit dem sogenannten Maienvieh. Das ist ungefähr die halbe Besetzung, also ca. 200 Tiere, die das Lager Hof als Vorsäss benutzen.
Halden - Hof auf der Schönenbacher Hochebene.
Halden - Hof um 1930. v.l.n.r.: Hermann Heidegger, unbekannt, Kaspar Meusburger.
Halden - Hof.
Die Voralpen Lager der Alpe Halden.
War der Hof abgeweidet, ging es für 5 Tage in die Voralpe Untergunten, unterhalb der Alpe Almisgunten.
Diese Voralpe wurde vor mehr als 20 Jahren aufgelassen und ist heute reines Jagdgebiet.
Dann ist man mit dem Maienvieh weitergezogen in die Voralpe Schöngunten. Gleichzeitig ist das sogenannte Kilianvieh (die zweite Hälfte der Gesamtbesetzung) von den umliegenden Vorsässen auf die Voralpe Neuhütten (Inschlag) gezogen.
Nach 14 Tagen sind beide Lager umgezogen und haben sich auf der Alpe Untere Felle vereint.
Alpe Untere Felle.
1964 Blockhütte mit Frieda Felder hinter dem Pferd.
Gehaust hat man ganz früher in der Alphütte Untere Felle. Die Blockhütte war den Jägern vorbehalten.
Vorarlberger Volksblatt 29.3.1927
Vorarlberger Volksblatt 14.9.1928
Vorarlberger Volksblatt 24.3.1929
Feldkircher Zeitung 3.9.1930
Vorarlberger Tagblatt 27.7.1939
Kleine Volks-Zeitung 29.7.1941
VN 22.1.1946
Tierarzt Jodok Sutterlüty auf seinem Lipizzaner.
Der reinrassige Lipizzaner von Dokus Sutterlüty wurde 1938 geboren. Die Lipizzaner erhalten erst nach 7 bis 10 Jahren die helle Farbe. Lipizzaner sind ausgezeichente Reit- und Saumpferde. Wagen wollte das Pferd von Dokus keinen ziehen und Schlitten nur ungern. Auch wenn Dokus während dem Reiten eingeschlafen sei, habe der Schimmel ihn sicher nach Hause gebracht.
Tierarzt Jodok Sutterlüty aus Großdorf machte sich Gedanken über die soziologische und wirtschaftliche Bedeutung einer Strasse durch Schönenbach.
VN 29.1.1948
Die Bedeutung des Schinders.
Der sogenannte Konkurrenzweg geht vom Gatter des Lagers Halden - Hof bis zur Ifersgüntler 'Lucko'. Die anstossenden Alpen sind je nach Größe aufgeschlüsselt, daran beteiligt. Der Schinder ist für die Erhaltung dieses Weges verantwortlich.
Vor den Aufzügen der Alpen Obere Felle, Ifersgunten und Hochalpe muss der im Herbst abgelegte Zaun wieder aufgestellt werden. Nach den Alpabzügen im Herbst wird der Zaun wieder abgelegt.
Der Schinder ist während der Alpperiode bei der Alpe Halden angestellt und ist für die Weidepflege verantwortlich. Das beinhaltet das Schwenden, Steinelesen bis hin zum Zerflädern der Kuhfladen. Ausserdem brauchte man in den verschiedenen Hütten der Alpe Halden Streue und einen Notvorrat an Heu. So wurde zum Beispiel auch auf dem Moos der Hochalpe geheut.
Die Voralpen der Alpe Halden sind sogenannte 'Schwendalpen', da sie unterhalb der Baugrenze liegen. Die Alpen müssen ständig von wachsenden Sträuchern und Tannenjungflug befreit werden, um die wichtige Weidefläche zu erhalten. Dies wurde mit der 'Schwendsense' abgemäht, heute wohl eher mit dem Trimmer.
Die Schinderhütte nahe der Abzweigung zur Alpe Ifer.
Die Schinderhütte mit dem Ziegenhäuschen und dem Kuhstall.
Um Jakobi (25. Juli) ist man dann für einen Monat auf die Hochalpe gezogen.
Eigentlich fast nicht zu glauben, dass man über den Gerachweg mit 700 Stück Vieh der Alpen Ifersgunten und Halden die 350 Meter Höhenunterschied bewältigen kann.
Die Flurbezeichnungen nach Werner Vogt.
Den Hausrat und die Grundnahrungsmittel hat man mit dem Saumpferd auf die Hochalpe gebracht.
Halden Hochalpe mit Tierarzt Jodok Sutterlüty aus Großdorf.
Halden Hochalpe mit Lina Broger und Tierarzt Jodok Sutterlüty.
Halden Hochalpe mit Tierarzt Jodok Sutterlüty. Jodok war viele Jahre Obmann der Alpe Halden und gleichzeitig Alpmeister der Alpe Schadona.
Die letzte Woche vor dem Alpabzug von der Hochalpe ist man aufs Kreuzle gezogen. Dieses Gebiet liegt an der Grenze zu Schoppernau, oberhalb der eigentlichen Hochalpe.
Abtrieb war um den Bartholomeustag (24. August), da ja bekanntlich 'Bartholomä a Krättle vol Schnee', bringt.
Dann ging es wieder hinunter durch den abschüssigen Gerachweg und die Voralpen wurden wieder in der umgekehrten Reihenfolge abgegrast.
Im Herbst hat man im Äuele das Bergheu gemäht und einen Schochen gemacht. Anton Fetz.
Auf dem Schochen sitzt Gebhard Fetz gef., unten Anton und Ehrenfried Fetz.
Um den Heiligkreuztag (14. September) hat man das Lager Hof verlassen und ist heimgezogen.
Eingerahmt von der mächtigen Bergwelt liegt die markante Hochebene der Hochalpe. Unweit der heutigen Hütte befindet sich das Quellgebiet der Subersache am Subersenegg.
Ein weiteres Quellgebiet ist am Kreuzle. In der Talsohle vereinen sich die Bäche zur Subersache.
Dieser idyllische Kessel wurde zumindest einmal zur tödliche Falle für die Tiere.
Die Subersache zwängt sich am Gerachsattel durch einen engen Felseinschnitt (die sogenannte Kluppo), bevor sie im freien Fall ins Tal stürzt.
Bei einem Schlagwetter auf der Hochalpe kommt das Wasser auf einmal von überall her und die Subersache wird zu einem reissenden Bach.
Wahrheitsgetreu überliefert ist sicher die folgende Geschichte.
Der ehemalige Andelsbucher Kaplan Franz Michel Willam (ein Enkel von Franz Michel Felder) berichtete im Vorarlberger Volkskalender Ausgabe 1972 von so einem Ereignis.
Kaplan Franz Michel Willam mit seiner Schwester Anna.
Ich habe in der Volksschule Egg bei Frl. Reinelde Rüscher in Heimatkunde gelernt, dass das Vieh bis in den Wald zwischen der Alpe Untere Felle und Schönenbach geschwemmt wurde und dort geschlachtet wurde. Dies soll dem Wald den Namen Metzgerwald gegeben haben.
Wenn es am Gerachsattel zu einer Verklausung kam und das Wasser sich kurzfristig im Moos staute, war das sehr wohl möglich.
Man hat vielleicht schon einmal gehört, dass man früher aus Schönenbach einen Stausee machen wollte. Für dieses irrwitzige Projekt gab es tatsächlich eine Projektstudie, die an Gigantomanie nicht zu überbieten ist. Erste Planungen gab es bereits nach dem Anschluß an das Großdeutsche Reich 1938.
VN 18.2.1950
Dies ist kein Faschingsscherz, denn der Sondierungsstollen im Auenfeld wurde 1951 bereits gebaut. 1952 kam es zum Vertrag mit dem Land Vorarlberg und den Illwerken. Danach wurde das Projekt Gottseidank gestoppt.
Ansonsten könnte man heute auf der Alpe Halden - Hof und in Schönenbach mit dem Tretboot herumeiern.
Insgeheim hat man an diesem Projekt noch bis in die 1970er Jahre weitergeplant.
Auch das Kinderdorf in der unmittelbaren Nachbarschaft der Alpe Halden gehört noch erwähnt.
VN 14.8.1950
Es war mir ein Anliegen, stellvertretend für die vielen Älpler der Alpe Halden vor Wise's Zeit noch eine Familie darzustellen und ich habe mich für die Familie Johann (Hans) Felder (Schnidars) aus Bezau entschieden. Mutter Frieda und Tochter Maria kennen wir ja bereits aus dem Löwen in Schönenbach. Ich kenne diese Familie persönlich und sie waren 1964 und 1965 auf der Alpe Halden, als meine Familie auf Ifersgunten war. Ausserdem ist Sohn Georg unser ehemaliger 'Briaffbott' seit über 40 Jahren bei uns in Egg verheiratet.
Gestern habe ich die Töchter Maria und Irmgard in Bezau besucht. Die Ausbeute an Älplerbildern war bescheiden. Heute (24.6.2022) habe ich Georg in Egg, Kammern besucht. Auch hier habe ich einige wenige Bilder erhalten. Das wundert mich nicht, da man früher auf der Alpe wohl kaum fotografiert hat.
Hans Felder geb. 1901 war mit Frieda Meyer geb. 1914 in Buchboden, Großwalsertal verheiratet. Die 4 Kinder sind Jodok (Dokus), Maria, Georg und Irmgard. Hans war Schneidermeister (Schnidar) und Nebenerwerbslandwirt. Gewohnt hat man in Bezau, Mittlere 98.
Hans Felder war Schinder der Alpe Halden von 1952 bis 1960. Er war immer mit der ganzen Familie in der Schinderhütte.
1955. v.l.n.r.: Hans mit Irmgard, Frieda, Bruder von Frieda mit Georg, Dokus und Maria.
Blockhütte 1960.
Hinten rechts Frieda und Hans, davor Maria, vorne links Georg.
Von 1961 bis 1963 war die Familie Felder auf der Alpe Obere Felle. 2 Jahre davon war man noch im Frühjahr und im Herbst auf der Alpe Sack mit dem Schönenbacher Galtvieh.
Alpe Obere Felle mit Frieda, Dokus, Maria und Georg.
1964 und 1965 hatten die Felders die Hirtschaft der Alpe Halden.
Johann Felder hat vor dem Aufzug auf die Hochalpe die Litte vor dem gesprengten Weg geheut und die 'Büntl' zur Hütte getragen, damit man auf der 'Brüge' frisches Bergheu zum Schlafen hatte.
VN 16.7.1964
Wie der Zufall so spielt - oder - Glück muss man haben.
Georg Felder erzählte mir heute, als er in Alberschwende Postbote war habe ihm ein Jodok Sutterlüty in Alberschwende einmal ein Album über die Alpe Halden gezeigt.
Der langjährige Obmann der Alpe Halden Tierarzt Jodok Sutterlüty hat 1964 den Bezauer Bürgermeister Erich Schäffler zum Alpabtrieb von der Hochalpe eingeladen. Erich hat damals fotografiert. Der Herr aus Alberschwende ist ein Enkel von Tierarzt Sutterlüty und hat das Album von seinem Sähle bekommen. Diesen fotografischen Schatz darf ich nun mit euch teilen.
Dann folgt ein Zeitungsartikel mit dem Prädikat lesenswert, den ich für euch neu aufbereitet habe.
VN 15.1.1964
1964 trat Dokus Sutterlüty zum letzten Mal diese alljährliche Zweitagereise mit seinem 'Schümml' an. Von seiner Alpe Sutterlütis Hinteregg ging es auf die Hochalpe. Dort versorgte er die 'krummen' Tiere. Dann ging es weiter über Schwarzwasser, Ochsenhofer Scharte, Starzeljoch über die Alpe Pisi hinunter nach Schoppernau. Von dort auf der Landstrasse bis nach Landsteg, Schröcken auf die Alpe Schadona. Dort wurde übernachtet. Am nächsten Morgen versorgte er dort eventuell erkrankte Tiere. Dann ging die Reise zurück bis nach Schnepfau und über die Schnepfegg zurück auf die Alpe Hinteregg.
Der treue Lipizzaner verstarb im 30. Lebensjahr 1968. Tierarzt Jodok Sutterlüty verstarb 1970.
Er soll 42 Jahre Alpmeister und Obmann der Alpe Halden gewesen sein.
Dieses Bild hat wohl nicht mehr ins Album gepasst. Tierarzt Jodok Sutterlüty mit 80 Jahren.
1965 Blockhütte.
Frieda und Hans mit Irmgard rechts. Links Georg.
Hans Felder auf der Hochalpe.
Alpabtrieb in Egg mit dem Hirt Hans Felder.
Hans Felder ist 1972 verstorben.
Da Schönenbach und die Alpe Halden - Hof noch in alter Frische dastehen, können wir uns nun wieder unserem Protagonisten WISE widmen. Und das obwohl der Name von Schönenbach noch immer falsch geschrieben wird.
Aber halt. Zuerst musste man auf der Hochalpe noch eine neue Hütte bauen. Nicht wegen Wise, sondern weil die alte Hütte im Winter 1987 der Schneelast zum Opfer gefallen war. Die neue Hütte wurde weiter oberhalb errichtet.
Die Hochalphütte im Sommer 1986
Die Hütte im April 1987.
Die Hirtschaft bekommt für diesen Sommer ein Notquartier.
Nach geologischen Gutachten einigt man sich auf einen perfekten Standort und man beginnt im September 1987 mit den Bauarbeiten der neuen Hütte. Verantwortlich dafür ist die Firma Oberhauser & Schedler, Andelsbuch. Sie entsteht weiter oben, unterhalb des Suberseneggs.
Die Baustelle überwintert mit dem ebenerdigen Mauerwerk. Im folgenden Winter donnerte eine Lawine vom Rastköpfle herunter. Wäre die Hütte gestanden, wäre sie vermutlich nicht mehr gestanden. Auch Geologen können sich irren.
Also musste auch bei dieser Hütte seitlich Lawinenvorkehrungen (Stir)getroffen werden.
Die neue Hütte war im Juli 1988 wieder bezugsbereit. Erbaut wurde sie von der Firma Zimmermeister Jodok Fetz, Egg.
Die Hütte wurde am 30. Juli 1989 eingeweiht. Mitgewirkt hat auch der Männerchor Egg.
VN 29.8.1989
Das ist geblieben von der alten Hütte, der Lawinenstir.
Die neue Hütte ist fertig und es ist sozusagen angerichtet für Wise Metzler aus Großdorf.
1990 wurde eigentlich Wise's Bruder Otto die Hirtschaft der Alpe Halden angetragen. Otto hatte damals bereits den Bauernhof seiner Eltern angestellt und war bisher im Sommer im Helbock's Tobel. Aber sein Bruder Wise zeigte Interesse und erhielt dann auch die Hirtschaft. Eine enorme Verantwortung mit über 400 Stück Jungvieh für den jungen Mann aus Egg, Großdorf.
Der Maienaufzug erfolgte am 16.6. und der Kilianaufzug am 6.7. In den Untergunten ist man am 2.7. gezogen.
Pfister waren damals Martin Feuerstein und Thomas Fink. Auch Mama Irma ging mit auf die Alpe und schaute dazu, dass die Buben nicht verhungern mussten.
Mit dabei waren und sind bis heute: eine Hirtenkuh für die Frischmilchversorgung, ein paar Geissen für den Ziegenkäse, ein paar Hühner für die Frühstückseier und den 'Toschen' und ein Pferd als Saum- und Zugtier.
Die Utensilien für Wiese: Den Hirtenstock und die Zigarette in den Händen, den 'Göltling' um den Bauch und das Messer in der Hosentasche.
In den Wintermonaten fand Wise Anstellung beim Zimmermeister Jodok Fetz in Egg für die nächsten 17 Jahre.
1991 erfolgte der Maienaufzug am 22. 6 und der Kilianaufzug am 11. 7. Pfister waren Thomas Fink und Dietmar Troy.
Hochalpe - Moos.
Heimziehen in Großdorf, Oberegg.
Alberschwende.
Viehkenner und Vieherkenner.
Bis heute kommt das Vieh mit einem ausgeschnittenen Haarmal der Initialen des Viehbesitzers auf der Alpe an. Bis das Haar auf dem Rücken nachgewachsen ist, muss man das Vieh erkennen können, hat man zumindest früher gesagt.
Das kann man bis zu einem bestimmen Grad auch lernen. Aber es gibt ganz wenige, die Rinder wie Menschen erkennen und sie dann 'heimtun ' können. Wise hat diese Gabe, auch sein Bruder Otto. Es ist übrigens auch eine Gabe, 450 Menschen nach ein paar Tagen dem Namen nach zu kennen.
Heute erzählt man sich am Stammtisch beim Brenner in Egg, dass Wise nach zwei Tagen seinen gesamten Viehbestand auswendig kannte. Dies hilft natürlich ungemein bei der Hauptaufgabe des Galthirten: dem täglichen 'Ersehen'. Jedes Stück Vieh muss man mindestens einmal am Tag sichten um sicher zu gehen, dass die gesamte Herde wohlauf ist.
Ende Teil I.
Das Bild vom 'Franzosobrünnle' stammt aus dem Bregenzerwald Heft 2021. Erwin Feldkircher aus Bezau hat einen Artikel über den Bau der Schönenbacher Strasse geschrieben.
Einige der alte Ansichten stammen aus dem Landesrepositorium der Landesbibliothek Bregenz.
Ich möchte mich recht herzlich bedanken:
bei Marianne und Alois Metzler und ihren Buben aus Großdorf, dass ich eure Geschichten veröffentlichen durfte und danke für die vielen Bilder und Artikel zur Kopie, sowie für die wertvollen Informationen.
bei Gottfried Winkel Bezau für die Überlassung der Sterbebilder.
bei Hans Liebschick Großdorf, Irmgard Jäger Bezau, Hans Peter Greber Großdorf, Andrea Metzler und Hubert Egender Schönenbach, Mag. Katrin Netter Bregenzerwald Archiv Egg, Anka und Gottfried Greber Bezau, Mag. Elisabeth Wicke Mellau, Hubert Moosbrugger Bizau, Hilda und Engelbert Dünser Bizau, Cornelia von Wrangel derzeit Schönenbach, Ing. Willi Meusburger Bezau, Maria und Hubert Wirth Bezau, Georg Felder Egg, Irma Metzler und Huberta Sohler Bizau, Jodok Sutterlüty Alberschwende, Norbert Sohler Großdorf, Hedwig Gmeiner Alberschwende für die Bilder zur Kopie und/oder die vielen wertvollen Informationen.
bei meinem Bruder Gerhard für das Erstellen der Info Grafiken.
Nicht zum ersten Mal bin ich Elmar Fetz Großdorf zu Dank verpflichtet. Er hat mich letzten Herbst einmal zu später Stunde in meiner Bar gefragt: 'Warom machoscht eigentle nüd amol
a Gschicht über Wisen'?
DANKE
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Alle meine Blog Beiträge sind unentgeltlich. Aber ich würde mich sehr über einen Besuch in meiner kleinen Bar in Egg, Großdorf freuen.
Klaus Riezler.
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